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10 Fragen an Daddy, Sänger und Moderator Giovanni Zarrella

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Vor einigen Tagen war ich zum Presseevent von Ergo Baby eingeladen, einem US-Hersteller von Kinderwagen. In Hamburg haben sie den neuen Orbit G3 vorgestellt. Spannend daran war neben dem stylishen Kinderwagen, dass als Markenbotschafter Jana-Ina und Giovanni Zarrella vor Ort waren. Und während die überwiegend weiblichen Journalistinnen insbesondere Interesse an Jana-Ina hatten, konnte ich mir beide zusammen 15 Minuten schnappen und Giovanni unsere 10 Fragen stellen.

Das war insofern spannend, als dass er durch seine beiden Kinder (fünf & zwei Jahre) und seine deutsch-italienisch-brasilianische Familie sein größtes Glück gefunden hat. Wir kennen ihn als TV-Star, Musiker und Sieger der Autoball-WM.

Hier sind unsere zehn Fragen an GIOVANNI ZARRELLA:


1. Du besitzt zwei Staatsbürgerschaften. Was unterscheidet den italienischen und den deutschen Papa in der Art der Erziehung?

Ich glaube, der italienische Papa lässt mehr und öfter mal was durchgehen. Wenn ich meine italienischen Freunde höre oder auch die Brasilianer, dann gelten die Deutschen als genau, als streng, da passt alles, stimmt alles, alles auf den Punkt. Der italienische Papa in mir ist der, der ein bißchen mehr durchrutschen lässt. Aber ich bin in Deutschland geboren und habe auch eine deutsche Seite in mir. Und das ist dann die, die auch mal sagt: „…pass auf Gabriel, jetzt war es aber auch wirklich mal genug, genug Süßigkeiten…“ oder „…es ist spät genug, jetzt musst du mal schlafen gehen…“.

Das ist dann wahrscheinlich auch das Bild, was man von außen hat. Dabei kann man sich so richtig ein Bild eigentlich gar nicht machen. Denn wenn man Vater ist, dann liebt man seine Kinder und will immer nur das Beste. Egal ob man sich als strenger oder nicht so strenger Vater sieht. Man will den Kindern nur das Allerbeste mitgeben, damit, wenn sie auf eigenen Beinen stehen, das auch anständig machen.

2. Was bedeutet es für Dich, Vater zu sein?

Es ist schwer, das zusammenzufassen. Ich glaube, Vater sein ist das Beste, das Schönste, das Größte was mir passiert ist in meinem Leben. Ich habe zum Glück durch meinen Job viele tolle Sachen erleben dürfen, aber die Freude, die mir meine Kinder geben, da müssen sich alle hinten anstellen.

3. Deine Frau und Du, Ihr seid als Promis recht flexibel in der Zeiteinteilung. Verbringt Ihr mehr Zeit als andere mit Euren Kids und wie teilt Ihr Euch auf?

So ein Fall wie heute, dass wir beide weg sind, ist die große Ausnahme. Jetzt ist gerade unsere Nanny bei unserer Tochter, unser Sohn ist im Kindergarten. Wir fliegen aber am Nachmittag schon wieder zurück und versuchen, nie beide über Nacht weg zu sein. Das ist in den sechs Jahren mit unserem Sohn nur zwei- oder dreimal passiert. Wir haben uns noch nie getraut, mal einen Wochenendtrip allein zu machen, also uns mal drei Tage freizunehmen.

Das wollen wir jetzt aber mal langsam. Weil wir aus schlechtem Gewissen denken: „…oh, Du bist ja ein schlechter Vater oder eine schlechte Mutter…“ was völliger Blödsinn ist, aber das hat sich bei uns in den Köpfen festgesetzt. Ich glaube, dass wir das Privileg haben, aufgrund unseres Berufs viel Zeit mit unseren Kindern verbringen zu dürfen.

Wir haben nicht von Montag bis Freitag. Bei uns ist auch mal zwei oder drei Wochen gar nichts, ohne dass Urlaub ist. Aber manchmal ist es dann auch anders und das ist dann der Nachteil. Nächstes Jahr werde ich auf Tour gehen mit einem großen Eventveranstalter, da werde ich dann oft fünf Tage am Stück in einer Stadt sein müssen, weil da viele Shows sind. Und das heißt für mich dann, vier oder fünf Tage meine Kinder nicht zu sehen, wenn sie mich nicht besuchen kommen. Und wer Vater ist, der weiss, wie schlimm das ist, wenn du deine Kinder ein paar Tage am Stück nicht sehen kannst. Also ist es Fluch und Segen, ganz klar.

4. Wie heißen Deine Kinder und wie seid Ihr zu den Namen gekommen?

Unser Sohn heißt Gabriel, das weiss man. Den Namen unserer Tochter haben wir nie verraten und das belassen wir auch dabei. Aber bei beiden Kindern… also bei unserem Sohn hat sich ganz klar meine Frau durchgesetzt. Ich wollte ihn eigentlich Romeo Rock nennen. Aber jetzt sagen die meisten, dass es gut war, dass Jana Ina sich durchgesetzt hat. Bei unserer Tochter war es wirklich so, dass ich bei Freunden war und sie war zuhause und wir haben uns Namen hin und hergeschrieben und sind innerhalb von einem Augenblick auf denselben Namen gekommen. Die Idee kam also von uns beiden. Und es ist auch ein Name, der perfekt zu unserer Maus passt. Also, einmal Mama und einmal beide.

Jana Ina, Kai Bösel und Giovanni Zarrella
© Orbit Baby

5. Im letzten Jahr wurde Dein zweites Kind geboren. Was war für Dich anders als beim Ersten?

Die Schwangerschaft läuft entspannter ab. Weil die Frau auch schon weiss, was auf sie zukommt. Und man hat als Mann… man muss nicht ganz so… ich sag mal, die Frau kann auch schon viel allein und ist nicht ganz so verrückt besorgt wie beim ersten Mal. Aber Geburt etc. ist alles genauso aufregend, weil es sind immer wieder neue Umstände, andere Umstände. Denn da kommt ein Kind zur Welt. Es gibt einfach nichts Größeres, Schöneres.

Ich glaube, auch wenn wir noch zweimal Eltern werden sollten… alles andere läuft selbstverständlicher. Also die Sachen, die Du besorgst, Du hast schon den Kinderwagen, den Maxi Cosi oder den Orbit, Du hast alles schon, aber alles, was die Emotion angeht, das bleibt gleich. Ich glaube, da kann man zehnmal Vater werden.


6. Was kommt bei Euch auf den Kinderteller und wer steht am Herd?

Für die Tochter, weil sie noch so klein ist, macht meist Mama das Essen. Für unseren Sohn, da teilen wir uns das auf, mal ich mal sie, je nachdem, wer zuhause ist. Unsere Kinder essen zum Glück sehr sehr gesund. Wenn mein Sohn am Abend nochmal Bock hat, was zu essen, dann sagt er: „…Papa, ich habe noch Hunger, kann ich noch ne Karotte essen…“ oder ne Banane oder „… kann ich noch ein paar Rohkosts haben…“. Das finde ich toll, aber das haben wir denen auch so in die Wiege gelegt.

Und unser Sohn, da bin ich auch ganz stolz drauf, der isst am Abend gebratenes oder gekochtes Gemüse mit einer Wurst dazu oder ein Stück Fleisch, genau wie wir auch Gesundes essen. Klar, die lieben auch Fast Food und auch mal Pommes mit Ketchup, das ist ja klar. Aber das ist bei uns nicht die Regel. Das passiert, wenn überhaupt, einmal in der Woche.

7. Singst Du Deinen Kindern Schlaflieder vor und welches ist der „Greatest Hit“?

Momentan ist der größte Hit bei meinem Sohn „I need to know“ von Mark Anthony. Wirklich, das findet der gerade super, weil ich daraus eine Swing-Pop-Version gemacht habe mit meiner neuen Band, mit der wir genau sowas machen. Und das findet er gigantisch, dass ist sein Lieblingssong. Er findet es toll, weil da auch ein brasilianischer Teil dabei ist. Und er ist ja halb Brasilianer, deswegen findet er das ganz toll. Meine Tochter tanzt auch auf einen Klingelton vom Handy. Die findet alles cool, was Rhythmus hat und Melodie. Sie sind auf jeden Fall beide sehr musikalisch.

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© Orbit Baby

8. Oft sind Kinder ein großer Einschnitt in der Beziehung der Eltern. Bleibt noch Zeit für Romantik?

Also, eine absolute Basis für das Kinder bekommen ist, dass man sich sehr liebt und Verständnis füreinander hat. Und das man weiss, dass sich in Zukunft alles um die Kinder drehen wird. Also zumindest zu 99%. Man muss sich diese Zeit rausnehmen füreinander, aber ich muss gestehen, wir machen das auch viel zu selten. Wir haben das Glück, dass wir eine gesunde Basis haben, dass wir uns sehr lieben und vertrauen.

Das wir nicht viel Zeit miteinander allein brauchen, weil wir das auch so mit den Kids geniessen, einfach mal am Abend auf der Couch kurz, aber ich würde Eltern empfehlen, sich einen Tag in der Woche rot anzustreichen und sagen: …das ist unser Tag, da passen die Großeltern auf oder die Nanny oder irgendjemand. Das ist schon wichtig.

Kinder retten keine Beziehung. Ich habe schon oft diese verrückte Idee gehört: „…bei uns läuft es gerade nicht so gut, lass uns ein Kind machen…“. Das ist genau der falsche Ansatz. Denn es dreht sich alles um’s Kind und man teilt sich auf. Und vor allem, wenn man dann zwei Kinder hat, dann macht der eine das eine Kind, der andere das andere. Mal ist der eine wach, mal ist die Kleine wach. Aber wenn Du eine gesunde, solide Beziehung hast, dann ist es das Schönste der Welt. Und eine Familie sein ist einfach wunderbar.

9. Würdest Du Deine Kids bei dem Wunsch nach einer Karriere im ShowBiz unterstützen oder siehst Du das eher skeptisch?

Auf jeden Fall unterstützen. Meine Frau und ich, wir arbeiten uns den Hintern wund, dafür, dass unsere Kinder viele Dinge ausprobieren können. Denn oft scheitert es an den finanziellen Mitteln, dass man sagt: „… ich musste jetzt aber…“! Taxifahrer ist dafür ein ganz klassisches Beispiel. Da sind so viele versteckte Künstler darunter, Schauspieler, Sänger, die dann nicht weitergemacht haben, weil man eben Geld verdienen musste.

Und mein Wunsch ist es, dass unsere Kinder alles probieren können, was sie toll finden, bis sie dann eine Sache finden, die sie lieben und die sie aber auch gleichzeitig zum Job machen können. Dazu könnte auch das ShowBiz gehören. Das Gute ist, wir haben daran keine eigenen Interessen. Das heißt, alles, was wir Ihnen an Tipps mitgeben, ist ernst gemeint und kommt von Herzen und ist nicht von einem fiesen Agenten, der nur seine 20% haben will.

10. Wer wird Fußballweltmeister 2014 und warum?

Ich hätte bis vor einer Woche (11.6.) Brasilien gesagt, aber jetzt habe ich zwei Spiele gesehen und glaube nicht, dass sie Weltmeister werden. Weil alles, was vom Mittelfeld aufwärts ist, ist Mittelmaß. Außer Neymar. Das reicht nicht. Deutschland und Holland können momentan den besten Fussball spielen, Holland stand vor vier Jahren im Finale und ich gehe nicht davon aus, dass sie es zweimal in Folge schaffen. Ich rechne immer noch mit den Spaniern, dass werden wir heute Abend sehen. Sollten Sie dann verlieren, bitte streich es raus (wird gemacht. Die Red.;-). Ich glaube, der ganz große Favorit ist Deutschland nach den ersten Spielen, die wir gesehen haben.

Italien hat mich auch beeindruckt mit dem großen Ballbesitz gegen die Engländer. Bei diesem Klima genau das richtige Mittel, wie Spanien vor vier Jahren in Afrika, die lange den Ball gehalten haben, um den Gegner müde zu machen. Na, Deutschland, Italien und Spanien. Auf die drei würde ich zählen. Ich zähle nicht auf Holland und nicht auf – tut mir leid Schatz – Brasilien und auch nicht auf Argentinien.

Weil die Abwehr von Argentinien ist so schlecht wie das Mittelfeld der Brasilianer. Und wenn ein Teil ganz schwach ist, wirst Du eigentlich nicht Weltmeister. Du musst in allen Teilen gut besetzt sein. Und wer sich’s erlauben kann, Schweinsteiger, Podolski, Klose und Schürrle auf der Bank zu lassen, der hat eigentlich sehr gute Karten, Weltmeister zu werden.

Lieber Giovanni Zarrella, wir sagen ganz vielen lieben Dank für dieses tolle, sympathische Gespräch und wünschen viel Erfolg bei allem, was noch kommt im Hause Zarrella.
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Titelbild von Giovanni Zarrella © Orbit Baby

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