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10 Fragen an Daddy Jochen Schweizer

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Kaum ein anderer Name steht in dem Maße für Adrenalin: Jochen Schweizer. Der 57-jährige Unternehmer und Ex-Stuntman war Wegbereiter vieler Extremsportarten in Deutschland und beschäftigt mit seinem Erlebnisportal jochen-schweizer.de rund 400 Mitarbeiter, die rund 2 Millionen Menschen bereits ein besonderes Erlebnis beschert haben. Vom Bratwurst-Seminar bis zum Flug mit dem Düsenjet. Als TV-Juror in der Casting-Show für Jungunternehmen „Höhle der Löwen“ macht er startup-Gründern Dampf. Zwischen Sprüngen von Staumauern, Fernsehtürmen (mit Motorrad), aus Helikoptern oder anderen Fluginstrumenten ist er dreimal Vater geworden. Grund genug für uns, dem Adrenalin-Junkie unsere zehn aufregenden Fragen zu stellen.

Hier sind die 10 Antworten von Jochen Schweizer:

Der Bedarf an viel Adrenalin scheint ja in der Familie zu liegen. Wann hat Dein Sohn das erste Mal gesagt „Ich will Rennfahrer werden, Papa!“? Und wie war Deine Reaktion?

„Mein Sohn Max war mir von Anfang an sehr ähnlich. Er ist ausgebildeter Skirennläufer und zu seinem 18. Geburtstag habe ich ihm einen Gutschein für ein Rennwagen Erlebnis auf dem Salzburgring geschenkt. Weil er dort gute Leistungen zeigte bot man ihm ein Cockpit in Verbindung mit einer Förderung der „Deutsche Post Speed Akademie“ an. Heute fährt er in der ADAC GT Masters im BMW Z4 Team GT3.“


Bist Du als Vater in der Erziehung risikoreicher gewesen? Gab es Grenzen, die Du überschritten hast?

„Ich selbst lebe nach dem Motto: Wer etwas riskiert kann verlieren, aber wer nichts riskiert, der verliert garantiert. Nach dem Motto habe ich auch meine Kinder erzogen. Man muss im Leben Risiken eingehen, um vorwärts zu kommen und etwas zu erreichen. Letztlich geht es darum einmal mehr aufzustehen als man hingefallen ist. Nur so kann man seine Ziele und Wünsche in die Tat umsetzen.“

Jochen und Max II

Was bedeutet es für Dich Vater zu sein?

„Ich habe mich nie wirklich verbogen, um Konventionen eines traditionellen Familien- und Weltbilds zu erfüllen, aber ich versuche immer, meinen Kindern ein Vater zu sein. Für sie da zu sein, wenn sie mich brauchen.“

Du hast in Deinem Leben mehrmals Deine Komfortzone verlassen. Ändert sich die Einstellung zum Risiko, wenn man Vater ist?

„Ja, die Einstellung ändert sich, aber ich habe lange gebraucht zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Tatsächlich hatte mich Max, damals 8 Jahre alt, am Tag vor meinem 1000 Meter Weltrekord Bungee Sprung angerufen und gesagt: „Papa, ich will nicht dass du diesen Sprung machst“, das hat mich sehr berührt. Es gab aber kein zurück und ich habe ihm versprochen ganz besonders gut auf mich aufzupassen. Ich habe danach keine Stunt Jobs mehr gemacht und mich stattdessen auf die Entwicklung meines Unternehmens konzentriert.“

Was waren deine schönsten Momente als Vater?

„Generell sind alle Momente mit meinen Kindern etwas Besonderes. Meine Highlights sind unsere gemeinsamen Ausflüge und Reisen. Bis heute nehme ich mir für meine beiden Söhne, Max und Tino, einmal im Jahr eine echte Auszeit, um mit jedem von ihnen oder zusammen eine gemeinsame Reise zu unternehmen. Diese Zeit ist besonders intensiv, da wir uns häufig etwas Außergewöhnliches vornehmen. Z.B. haben wir mit einem alten Mahagoni Schmugglerboot in Guatemala den Rio Dulche durch den Dschungel bis in die Karibik befahren oder sind mit Motorrädern durch Laos und Kambodscha unterwegs gewesen.“

Du hast eine steile Karriere hinter Dir. Wie hat die Geburt Deines ersten Sohnes Deine berufliche Zielsetzung und Deinen Ehrgeiz beeinflusst?

„Die Geburt meines ersten Kindes hat mich stark verändert. Ich selbst war vaterlos aufgewachsen und wollte es unbedingt besser machen, als meine Eltern. Ich habe mit meinen Kindern viel unverplante hochwertige Zeit zumeist draussen in der Natur, oft in Norwegen, verbracht. Ich versuche ihnen meine Ideale vorzuleben und habe das Gefühl, dass diese Bemühungen Früchte tragen. Das erfüllt mich mit Freude.“

Was war als Vater für Dich die größte Herausforderung?

„Familienleben und Beruf zu managen ohne dass eine der beiden Seiten zu kurz kommt.“

Jochen Schweizer mit Sohn an der Rennstrecke

Gibt es etwas, was Du als Vater bereut hast?

„Ich bereue nichts. Denn die Situation, in der ich mich befinde, resultiert aus der Summe der Entscheidungen, die ich in der Vergangenheit gefällt habe, auch die (vermeintlich) falschen. Und wenn ich auf die Situation blicke, in der sich meine Söhne und ich heute befinden in unserem Miteinander, dann habe ich wahrscheinlich mehr Dinge richtig gemacht als falsch.“

Welchen Tipp würdest Du einem Freund und zukünftigen Vater mit auf den Weg geben?

„Gib immer dein Bestes und bleib dir treu.“

Wald oder Indoorspielplatz? Was empfiehlst Du Vätern für die kalte Jahreszeit?

„Generell tendiere ich eher zur Natur. Auch in der kalten Jahreszeit gibt es so viele Aktivitäten, die man mit Kindern draußen unternehmen kann. Am liebsten gehe ich im Winter mit meinen Kindern Ski fahren. Aber natürlich gibt es auch Indooraktivitäten, die im Winter spannend sein können. Wir bauen gerade die Jochen Schweizer Erlebniswelt, in der man 2016 auch im Winter auf einer Welle surfen und im Windtunnel fliegen kann.“

Lieber Jochen Schweizer, vielen Dank und viel Erfolg weiterhin! Vielleicht sehen wir uns ja mal in der Show!

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