Energie ist eins der Schlagworte unserer Zeit. Denn die Energiewende ist für den Fortbestand unseres Planeten zwangsläufig nötig und meint den Wechsel von der Nutzung fossiler Energieträger und Atomenergie hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung durch erneuerbare Energie. Und dann hat uns auch die Energiekrise am Wickel mit steigenden Preisen und vielen Veränderungen für Familien. Was immer richtig und sinnvoll ist, das ist der sorgsame Umgang mit Energie und einem Auge auf die Umwelt. Daher haben wir heute mal zehn knackige Tipps, wie ihr euren Verbrauch optimieren könnt.
Zum Jahresbeginn starten viele Eltern nicht nur voller Tatendrang und mit guten Vorsätzen in das neue Jahr, sondern auch mit leeren Taschen. Die Feiertage haben viel Budget aus der Familienkasse verschlungen. Und dazu werden auch häufig die jährlichen Abbuchungen von Versicherungen, Sportvereinen oder Steuern fällig. Dazu kommen steigende Energie- und Heizkosten und somit ist bei vielen Eltern der Wunsch recht akut, die Energiekosten zu senken und die Stromfresser zu identifizieren und zu eliminieren. Dabei kann diese Top 10 helfen, zu dem uns eine Meldung vom Finanzierungsspezialisten Consors Finanz veranlasst hat.
Nützliche Haushalt-Hacks für Familien
Aktuell laufen die Heizungen noch auf Hochtouren und sorgen durch den erhöhten Energieverbrauch für schnelldrehende Stromzähler. Dabei lassen sich schon mit kleinen Maßnahmen die Energiekosten reduzieren. Für die kleinen Tricks im Haushalt spielt es keine Rolle, ob ihr eine Mietwohnung oder ein Eigenheim bewohnt, Denn eigentlich immer entfällt der Großteil des Energieverbrauchs auf Warmwasser und Heizung, gefolgt von Elektrogeräten. Die Hürde ist auch nicht besonders hoch, denn die meisten der Maßnahmen erfordern keine oder nur geringe Investitionen und lassen sich einfach in den Alltag integrieren.
1. Schweinchen Schlau: Die Heizkostenabrechnung
Bevor wir mit den ganz handfesten Tipps starten, empfehlen wir euch dringend, erstmal mit dem Papierkram zu starten. Oder wisst ihr spontan, wie hoch eure Stromkosten sind und wieviel Energie ihr aktuell verbraucht? Damit ihr als Familie euer ganz persönliches Einsparpotenzial besser einschätzen könnt, müsst ihr euren Energieverbrauch für Heizung und Warmwasseraufbereitung natürlich kennen. Wenn ihr Mieter*in seid, dann habt ihr das Recht, eine zeitnahe Heizkostenabrechnung anzufordern, die den Gesamtverbrauch des Gebäudes aufzeigt, wobei die verschiedenen Energieträger ausgewiesen sind. Solltet ihr nicht durchsteigen, dann bieten bei undurchsichtigen Abrechnungen alle Mietervereine eine kompetente Beratung an.
2. Warmwasser marsch
Habt ihr euch schon mal Gedanken gemacht über den Wasserdurchfluss von eurem Duschkopf? Wahrscheinlich nicht, dabei macht das viel Sinn. Denn eventuell stehen alle Familienmitglieder bei euch jeden Morgen unter der heißen Dusche. Und damit wird bereits ziemlich viel Heißwasser verbraucht. Ihr könnt die Wassermenge reduzieren, ohne an Spaß oder Reinigungskraft einzubüßen. Testet dazu erstmal euren Duschkopf: Dreht den Hahn auf und messt die Zeit, die es dauert, um einen 10-Liter-Eimer zu füllen. Teilt dann 600 durch die gemessene Zeit in Sekunden, um den Wasserdurchfluss in Litern pro Minute zu berechnen.
Landet ihr bei einem Wert über Neun, dann lohnt sich ein Wechsel zu einem Sparduschkopf. Den bekommt ihr ab etwa 20 Euro und er kann nicht nur die Warmwasserkosten halbieren, sondern auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Ganz allgemein gilt für eure Zeit im Bad, dass ihr besser kurz duscht als badet, einen Energiesparduschkopf verwendet und das Wasser beim Einseifen abstellt. So können schon als Familie ein paar hundert Euro gespart werden.
3. Wohlige Wärme im Raum
Gewöhnt euch eine filigrane Behandlung der Heizung an, denn schon das Senken um ein Grad kann bis zu sechs Prozent des Verbrauchs einsparen und so die Kosten für Energie senken. Wichtig ist das Anpassen an die Raumtemperatur. Schützt eure Kinder auf jeden Fall vor den warmen Heizkörpern. Mit einem programmierbaren Thermostat behaltet ihr die Bedienung im Blick und könnt auch von unterwegs zugreifen. Sowas gibt es schon ab zehn Euro. Ebenfalls wichtig ist es, die Heizkörper in den Räumen nicht durch Möbel oder Vorhängen zu verdecken. Die erwärmte Luft sollte optimal zirkulieren. Und Räume, in denen sich längere Zeit niemand aufhält, solltet ihr runterkühlen und die Tür schließen.
4. Frischluft in Schüben
Wer im Winter dauerhaft die Fenster auf Kipp stellt, der pulvert reichlich Energiekosten in den Winterhimmel. Klar sollt ihr häufiger lüften, gerade mit vielen Personen im Haushalt. Und bei hoher Aktivität noch mehr. Dazu reichen aber im Winter bereits fünf Minuten. Im Frühjahr oder Herbst dauert der komplette Luftaustausch zehn bis 20 Minuten. Um Schimmelbildung zu vermeiden, wird empfohlen, die Luft mindestens drei bis vier Mal täglich vollständig auszutauschen. Um sorgsam mit der Wärme und Energie umzugehen, empfiehlt sich das Stoßlüften mit vollständig geöffneten Fenstern und gleichzeitig heruntergedrehter Heizung. Gekippte Fenster hingegen sind Energie- und somit Kostenfresser. Sie verursachen einen Wärmeverlust, weil sie keinen Luftaustausch ermöglichen.
5. Selfmade Wärmespeicher
Gerade in der kalten Jahreszeit hilft es beim Energie sparen, wenn ihr Vorhänge und Rollläden schließt. Denn so entweicht weniger Heizungswärme durch Fenster und undichte Stellen in der Fassadendämmung. Zwischen Rollladen und Glas bildet sich dabei ein isolierendes Luftpolster, das die Wärme in den Innenräumen besser erhält.
6. Energiesparen in der Küche
In der Küche saugt ihr als Familie ebenfalls eine Menge Energie aus der Leitung, daher ist ein bewusster Umgang mit Küchengeräten ebenfalls sinnvoll, um den Energieverbrauch runterzuschrauben. Habt ihr täglich eine Spülmaschine im Einsatz, dann spart euch das Vorspülen und wählt stattdessen das ressourcenschonende Öko-Programm.
Auch dem Kühlschrank solltet ihr etwas Aufmerksamkeit schenken, denn viele Modelle sind zu kalt reguliert, was die Stromkosten unnötig in die Höhe treibt. Checkt die Einstellungen und pegelt das Gerät bei sieben Grad ein. Das genügt, um Lebensmittel sicher zu kühlen. Und wenn ihr schon dabei seid, dann stellt gleich noch das Gefrierfach auf minus 18 Grad. Das reicht für effiziente Kühlung und spart Strom.
Und auch am Herd könnt ihr noch optimieren, wenn ihr für das Familienessen den Kochlöffel schwingt. Lasst möglichst die Deckel auf den Töpfen und wählt immer die zum Topf passende Herdplatte. So verkürzt ihr den Kochvorgang und die Restwärme kann bei traditionellen Herden zum Fertiggaren genutzt werden. Wählt wenn möglich energiesparende Kochmethoden durch den Einsatz eines Schnellkochtopfs, durch Schongaren oder Vorkochen, auch „Meal Prep“ genannt. Und wenn ihr einen Backofen mit Umluft benutzt, dann spart euch das Vorheizen.
7. Bewusst an die Wäsche gehen
Keine halben Sachen in der Waschmaschine, die Trommel sollte für den Waschgang immer voll beladen sein. Wählt außerdem Programme bis maximal 40 Grad und setzt stets auf Eco. Das macht die Wäsche auf jeden Fall ausreichend sauber, sogar bei Flecken in Kindersachen. Und gönnt dem Wäschetrockner mal eine Pause. So verstaubt der Wäscheständer nicht mehr in der Abstellkammer und die Wäsche trocknet an der frischen Luft, wenn es das Wetter zulässt.
8. LED the Light shine
LED-Lampen benötigen bis zu 80 Prozent weniger Strom als herkömmliche Glühbirnen und halten dafür auch noch deutlich länger. Außerdem bieten sie eine große Palette an Farben und Helligkeiten, sodass ihr die Beleuchtung in eurem Zuhause individuell anpassen könnt. Tauscht also herkömmliche Glühbirnen gegen LED aus, falls ihr überhaupt noch welche im Einsatz habt. Spätestens, wenn Glühlampen kaputtgehen und ersetzt werden müssen.
9. Ganz aus statt Stand-by
Wahrscheinlich verfügt ihr über eine stattliche Anzahl an technischen Geräten aus der Unterhaltungselektronik wie Fernseher, Computer und Spielekonsolen. Diese verbrauchen dauerhaft Strom, wenn sie auf Stand-by geschaltet werden. Schaltet die Geräte immer ganz aus und zeigt auch euren Kindern, wie sie Elektrogeräte in ihren Kinderzimmern ausknipsen können. Eventuell könnt ihr auch Mehrfach-Steckdosen nutzen, die sich ausschalten lassen.
Wichtig ist auch das Alter der Geräte. Alles, was mehr als 10 bis 15 Jahre auf dem Buckel hat, sollte aus Gründen der Energieeffizienz bald gegen ein neueres Gerät ausgetauscht werden. Verfügen die neuen Geräte über ein EU-Energielabel, dann weist das darauf hin, dass sie wahrscheinlich deutlich weniger Strom verbrauchen. Und so lassen sich die Kosten für eine Neuanschaffung mit der Zeit trotz höherer Anschaffungskosten rechnen.
10. Kleine Optimierungen, große Wirkung
Klein Vieh macht auch Mist, heißt es so passend im Volksmund. Und das gilt auch ganz bestimmt für eure Energiekosten. Vielleicht haltet ihr es für albern, für ein paar Cent am Tag euer Verhalten zu ändern. Aber aufs Jahr gerechnet, können da durchaus dreistellige Summen zusammenkommen. Und das solltet ihr auch frühzeitig dem Nachwuchs verpulen. Das Licht gehört ausgeknipst, wenn der Raum verlassen wird. Und von nicht genutzten Geräten sollte der Stecker gezogen werden. Ist niemand längere Zeit in der Wohnung oder im Haus, empfiehlt es sich auch, den Router auszuschalten.
Mit diesen zehn einfachen Tricks habt ihr als Familie euren Energieverbrauch besser im Griff. Geht sorgsam mit Ressourcen um und gewöhnt euch durch kleine Veränderungen einen besseren Umgang mit Energie an. So verringert ihr die monatlichen Ausgaben und verkleinert den persönlichen ökologischen Fußabdruck. Nachhaltiges Handeln im Familienhaushalt muss also nicht kompliziert sein und es müssen auch nicht sofort neue Geräte angeschafft werden. Sollte dies aber nötig werden, kauft am besten Geräte, die mit dem EU-Energielabel gekennzeichnet sind. Auch so helft ihr mit, die Umwelt zu schonen. Und ihr spart auch noch dabei.
Pauline Zettier ist dort als Chief Sustainability Officer aktiv und weiß somit recht genau, wo der Schuh der Kund*innen drückt. Aus dem Grund hat sie zehn schnell umsetzbare Tipps zusammengetragen, die helfen, Energie zu sparen und die Familienkasse sowie die Umwelt zu schonen.
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