Gebt mir ein F. Gebt mir ein E. Gebt mir ein R… FERIEN! Sommer, Sonne, Urlaub. Yeah, denken sich viele. Für Eltern bedeutet die Ferienzeit aber auch ein stückweit Organisation, denn neben den Schulen und Unis sind die Kitas und Kindergärten meist ebenfalls geschlossen. Die Kinder werden zuhause betreut oder es geht eben in den besagten Urlaub, idealerweise während der Schließzeit. So oder so setzt die Hitze den Kindern zu. Sei es zuhause, auf der Fahrt oder am Strand. Zu hohe Temperaturen schlagen auf das Gemüt, lassen Kinder schlecht einschlafen oder sehr wenig essen. Hier sind zehn Tipps, mit denen Eltern die Temperaturen über 25 Grad etwas angenehmer gestalten können.
1. „Schlechte“ Gewohnheiten ablegen
Eltern neigen dazu, selbst bei hohen Temperaturen ständig davon auszugehen, dass ihr Kind zu luftig angezogen ist. Gerade die kleinen Kinder können ihre Körpertemperatur noch nicht so gut regulieren. Selbst wenn sich abends im Kinderbett die Hände und Füße etwas kälter anfühlen, ist das kein Indiz für „Unterkühlung“. Um zu überprüfen ob dem Kind zu warm ist, sollten Eltern am Nacken fühlen. Kein Schweiß = alles in Ordnung. Ist der Nacken verschwitzt dann hilft vielleicht Punkt 2.
2. Luft an den Körper lassen
Kinder sollten luftige Kleidung tragen. Damit sind Klamotten gemeint, die nicht eng an der Haut anliegen. Also keine Bodies oder enge Schlafanzüge. Unter zu enger oder zu kleiner Kleidung staut sich die Hitze und der Körper kann noch weniger die Temperatur selbst regulieren. Auch Schlafsäcke oder dicke Decken sind tabu. Auch wenn die Kinder die Decken wegstrampeln und sich darauf legen, kann das die Hitze stauen. Ein luftiges Tuch schafft Abhilfe, wenn die Kleinen nicht ohne Decke einschlafen können. Die Gemeinsame Elterninitiative Plötzlicher Säuglingstod (GEPS) Deutschland e.V. empfiehlt, Babys bei hohen Temperaturen nur mit Unterwäsche oder Windel schlafen zu lassen. Kopf und Füße steuern die Selbstregulierung und sollten nicht bedeckt werden. Luftige Kleidung ist übrigens auch tagsüber wichtig. Am besten eignet sich ein UV-Anzug.
3. Lüften und kühlen
Morgens die Fenster aufreißen. Abends dann für Luftzirkulation sorgen. Wenn es unerträglich heiß ist, dann helfen feuchte Handtücher am Boden. Bei geöffneten Fenster hilft die Verdunstungskälte, die Temperatur ein wenig zu senken.
4. Wasser, Wasser, Wasser
Gerade zuhause sorgen Wasserspiele für die nötige Abkühlung. Rasensprenger, Wasserpistolen und Planschbecken (abends immer ausleeren!) sollten zur Grundausstattung für den eigenen Garten gehören. Ist kein Garten vorhanden, dann sucht nach einem geeigneten Spielplatz mit Wasserbecken in der Stadt.
5. Trinken hilft!
Auch hier sind Wasser, leichte Schorlen oder ungesüßter Tee angesagt. Kinder können am besten mit Wasser die verlorengegangenen Mineralstoffe und Elektrolyte wieder aufnehmen. Ein Spritzer Saft sollte reichen, wenn Prickelwasser nicht gewünscht ist. Kinder vergessen schnell mal, dass sie Durst haben. Fieber, Verstopfung, dunkler Urin oder Hautfalten, die sich nach dem Zusammenkneifen nicht sofort wieder legen, sind Indizien für eine Dehydrierung.
Dann muss das Kind sofort mit Flüssigkeit versorgt werden. Die diesen Symptomen am besten direkt zum Arzt. Gerade bei der Urlaubsfahrt mit dem Auto sind viele Pausen wichtig, denn hier verlieren die Kleinen besonders viel Flüssigkeit. Auch hier ist die angestaute Hitze zu beachten, z.B. bei Kindersitzen mit einem Fangkörper bleibt wenig Raum für eine Selbstregulierung des Körpers. Experten raten viele Pausen einzulegen und den Kindern rund zwei Liter Flüssigkeit anzubieten.
6. Schatten auch
Über Kinder und Sonne haben wir ja bereits geschrieben. Gerade die Mittagszeit ist in den südlichen Ländern der „Burner“ und sollte möglichst im Schatten verbracht werden. Kühle Orte wie schattige Innenhöfe mit Bäumen und Brunnen machen die Mittagshitze erträglich. Ansonsten verbringt die Zeit mit den Kindern im Haus und macht Siesta. Bücher vorlesen oder Bilder malen lassen die Kinder auch mal runterkommen, denn das Toben am Strand kostet Kraft. Ist das nicht möglich, dann sollte zumindest der Kopf im Schatten sein oder ein Sonnenschirm aufgespannt werden. Auch ein feuchter UV-Anzug kann für eine angenehme Abkühlung sorgen.
7. Coole Ausrüstung
Vergesst die teuren Sahneeis-Zucker-Kalorienbomben aus der Strandbude. Da gehen pro Urlaub gerne mal 50 Euro über die Ladentheke, die ihr besser in Gambas und eine gute Flasche Pinot Grigio investieren könnt. Es gibt nämlich die ultimative Eltern-Kombo für gesunden Eis-Genuss. Macht es selbst! Friert Fruchtsaft ein, zum Beispiel mit den Eisförmchen „Rakete“. Besorgt Euch vor dem Urlaub Hochleistungs-Kühlpads, z.B. von bag2zero. Die Beutel halten bis zu 72 Stunden konstante Temperaturen um die null Grad, sind völlig ungiftig und kosten rund 20 Euro. Damit ist übrigens auch so ziemlich jede Autoreise innerhalb Europas mit kühlen Getränken gesichert. Drei Tage auf dem Rockfestival sowieso (nur so als kleiner Tipp!). Alles in die Kühltasche und Abfahrt.
8. Abends baden
Ein lauwarmes Bad macht die Kinder bettfertig. Auf keinen Fall kalt abduschen, denn dadurch wird der Kreislauf wieder angeregt und das hat eher gegenteilige Wirkung.
9. Ventilation ist besser als Klimaanlage
Ein Ventilator sorgt für kühle Luftzirkulation und ist besser als die Klimaanlage.
10. Hitzschlag oder Sonnenstich erkennen
Anzeichen eines Hitzschlags sind Nahrungsverweigerung, auffälliges Verhalten (schrilles Schreien oder Gleichgültigkeit, Körpertemperatur über 41 Grad, keine Schweißbildung und gerötete oder trockene Haut. Bei diesen Anzeichen muss sofort die Körpertemperatur gesenkt werden, sonst kann es zu Krampfanfällen und einem Schock mit Versagen des Herz-Kreislauf-Systems kommen! Sofort einen Notarzt anrufen, das Baby oder Kind in den Schatten bringen und mit kühlenden Umschlägen arbeiten bis der Arzt eintrifft. Gerade wenn Kinder am Strand schlafen, solltet ihr regelmäßig im Nacken fühlen, ob es sich nicht zu heiß anfühlt und ausreichend schwitzt.
Ein Sonnenstich entsteht durch direkte Überhitzung des Kopfes in der Sonne. Dabei entzündet sich die Hirnhaut und starke Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit sind die Folge. Obwohl weniger gefährlich als ein Hitzschlag, müssen Eltern genauso handeln. Babys und Kleinkinder sind anfälliger für den Hitzschlag, weil ihre Schädeldecke viel dünner ist. Auch hier ist Sensibilität gefragt.
So, jetzt kann es aber losgehen mit Sonne, Strand, Meer, Schatten, Siesta, Sonnenhut, selbstgemachtem Eis, Sonnencreme, UV-Anzug, Ventilator, Thermosflasche und Wasserpistole. Die Sandburg wartet.
Einen schönen Urlaub wünschen die Jungs von DADDYlicious. Ich wende die Tipps übrigens gerade auf Ibiza an.
Titelbild © Lubomirkin (Unsplash)