Da hat man etwa neun Monate Zeit, sich auf den Nachwuchs zu freuen. Sobald sich die zwei Streifen auf dem Schwangerschaftstest gefärbt haben, starten die angehenden Eltern mit dem Nestbau. Sie lesen Tests über Kinderwagen, informieren sich über Babypflege, suchen sich ein Krankenhaus und schaffen sich neben vielen Produkten auch das nötige Wissen auf, um für den kleinen Stöpsel gerüstet und vorbereitet zu sein. Soweit die Theorie. Und dann? Dann kommen die Eltern mit dem frischgebackenen Säugling aus der Klinik nach Hause und haben plötzlich ganz viele Fragen, deren Antworten sie in der langen Vorbereitung irgendwie verpasst haben.
Um mit dem kleinen Mitbewohner oder der Mitbewohnerin nun aber alles richtig zu machen, haben wir heute mal 5 Don’ts in der Babypflege zusammengetragen. Die stammen aus der Feder von keleya Expertin Verena Doennig-Wagener. Und klar, üblicherweise richten sich diese Apps und Angebote an die Mütter. Aber warum solltet ihr als Papa nicht auch Bescheid wissen und Aufgaben mit dem Neugeborenen übernehmen? Wir wollen gern dabei helfen, euch etwas Angst und Unsicherheit zu nehmen. Denn gerade in den ersten Wochen geht es darum, ein sicheres Händchen und das nötige Wissen zu bekommen, um dem Baby nicht zu schaden und die richtigen Handgriffe anzusetzen. Bezüglich der Babypflege benötigt zum Beispiel der Bauchnabel und das Baden des Babys besondere Aufmerksamkeit.
Hier findet ihr die fünf Tipps der Expertin, um euch die Unsicherheit und Unwissenheit zu nehmen und euch im Umgang mit dem Neugeborenen mehr Sicherheit und Ruhe zu geben.
5 Don’ts in der Babypflege
Gerade bei der Babypflege geht es auch darum, die richtigen Produkte zu finden. Hier seid ihr aufgefordert, euch mit Inhaltsstoffen und Bewertungen zu befassen. So findet ihr das für euch passende Setup.
1. Babypuder zur Pflege des Nabelrestes
Nach dem Durchtrennen der Nabelschnur wird direkt in der Klinik das restliche Stück Nabel von der Hebamme mit einer Nabelklemme abgebunden. Somit gehört zur Babypflege der erste Tage zuhause auch der Bauchnabel. Solange der Nabelschnurrest noch nicht abgefallen ist, solltet ihr das Baby noch nicht baden. Das erste Bad bietet sich an, wenn die Nabelschnur abgefallen und der Nabel trocken ist. Benutzt für die Nabelpflege aber bitte kein talkumhaltiges Babypuder , denn dieses kann von eurem Neugeborenen beim Einsatz eingeatmet werden. Und schlimmstenfalls führt das zu einer Schädigung der Atemwege.
2. Zu viele Bade-Sessions
Baden mit einem Säugling ist für die Kinder und auch die Eltern ein großer Spaß. Für das richtige Handling haben wir euch bereits eine mobile und flexible Badewanne vorgestellt. Übertreibt es aber nicht mit dem Spaß im Wasser, laut Expertin sollte das Baden auf 1-2 Sitzungen pro Woche beschränkt werden. Denn zu häufiges Baden kann die Babyhaut austrocknen. Unabhängig vom Baden solltet ihr für eine ausreichende Babypflege jeden Tag die Falten in den Leisten, im Achselbereich und im Halsbereich kontrollieren.
Insbesondere im Halsbereich sammeln sich manchmal Rückstände, wenn euer Baby etwas zu euphorisch an der Brust oder der Flasche saugt. Ähnlich feucht kann es auch beim Bäuerchen werden. Kontrolliert also nach dem Trinken und dem Rülps und wischt die betroffenen feuchten Stellen trocken. Wenn zum Sommer die Temperaturen steigen, dann schwitzen die Kleinen und der Schweiß sammelt sich in den Hautfalten. Reinigt hier mit einem lauwarmen Waschlappen und trocknet die Stellen danach vorsichtig ab, damit keine Hautrötungen und Reizungen entstehen.
3. Falsche Intimpflege
Bei Mädchen: Reinigt Immer von oben nach unten und niemals anders herum, denn sonst könnte es passieren, dass ihr Darmbakterien verteilt. Die wiederum können zu Infektionen in der Harnblase oder Scheide führen.
Bei Jungen: Bitte nicht die Vorhaut zurückziehen, in den ersten 1-2 Lebensjahren ist noch eine natürliche Verklebung vorhanden. Fragt eure Hebamme oder den betreuenden Doc bei der U-Untersuchung nach weiteren Infos.
4. Nagelpflege
Zur Babypflege gehören auch die Nägel an Händen und Füßen. Allerdings brauchen sie unterschiedliche Bearbeitung. Denn die Zehennägel wachsen etwas langsamer als die Fingernägel. Außerdem solltet ihr die Nägel auch unterschiedlich schneiden. Dazu gibt es extra Scheren mit stumpfen Spitzen, damit es keine Verletzungen gibt. Schneidet die Zehennägel bitte gerade ab und folgt hingegen bei den Fingernägeln ihrer Biegung. Die erste Nagelpflege reicht nach etwa sechs Lebenswochen, dann solltet ihr zum ersten Mal die Nägel schneiden.
Kleiner Trick: Schneidet die Nägel nach dem Baden oder wenn das Baby schläft.
5. Intensives Parfum & Bodylotion der Eltern
Der Geruch ist gerade in den ersten Wochen eine sehr wichtige Sinneswahrnehmung der Neugeborenen. Daher sollten die Eltern, enge Bezugspersonen und auch die vielen Besucher:innen in der ersten Zeit möglichst auf Parfüm und intensiv riechendes Shampoo- und Duschgel verzichten. Es gibt auch sehr gute, geruchsneutrale Pflegeprodukte. Zu intensive Gerüche können zu einer Überreizung bei eurem Kind führen. Und gerade am Anfang der gemeinsamen Zeit ist der natürliche Körpergeruch wichtig für die Babys, denn er bedeutet Schutz und Geborgenheit.
Und weil gerade auch das Wickeln und die damit verbundenen Katastrophen einen wichtigen Teil bei der Babypflege ausmachen, sind hier noch drei schnelle Tipps.
3 Hacks gegen Windelunfälle
- Windelbündchen im Rücken nach innen falten für einen zusätzlichen Auslaufschutz
- Body immer in ausreichender Größe auswählen, damit die Windel Platz hat, um sich zu entfalten
- Bodys können nach unten ausgezogen werden, der Schulterbereich passt durch die Halsöffnung und der verschmierte Teil muss so nicht über den Kopf gezogen werden.
Über die Autorin
Verena Doennig-Wagener ist seit fast 25 Jahren mit Leib und Seele Physiotherapeutin für die Allerkleinsten. Als Verena, „die Babycoach“, steht sie frischgebackenen Eltern mit Rat und Tat zur Seite und gibt wertvolle Tipps für ein gesundes und glückliches 1. Lebensjahr des Babys.
Mit keleya hat sie den Babypflege und Handling Kurs entwickelt, der in 6 Modulen Wissen rund um die Themen Griffe und Umgang, Hygiene & Pflege sowie die richtige Ausstattung gibt.
Titelbild © Nubelson Fernandes (Unsplash)