Gesundheit

Lassen Sie mich durch, ich bin Mutter – 84 % der Mamas für Arzttermine zuständig

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Vielleicht habt ihr euch schon mal einen Arzttermin über die App von Doctolib organisiert. Wenn eure Praxis dort hinterlegt ist, könnt ihr ganz easy freie Slots finden, euch einbuchen und sogar eine Erinnerung erhalten. Wie aber steht es um die Arzttermine der Kinder? Welcher Elternteil ist dafür zuständig? Kümmern sich beide Eltern gleichermaßen oder stecken wir in einem Gender Care Gap in der Gesundheitsversorgung? Anlässlich des Weltkinder- und Weltelterntages am 1. Juni 2023 gibt es nun zusammen mit YouGov eine Studie, die klären soll, wer in Sachen Arzttermine für die Kinder die Organisation federführend übernimmt. Und leider bestätigt sich der Verdacht: Mama ist zuständig.

Laut der aktuellen Studie des E-Health Unternehmens Doctolib, für die das Marktforschungsunternehmen YouGov im Zeitraum 05.05. – 12.05.2023 insgesamt 1.032 Personen befragt hat, fühlen sich in Deutschland hauptsächlich Mütter für die Organisation der Arzttermine ihrer Kinder zuständig. 83,6 Prozent der Mamas empfinden es als ihre Aufgabe, die Termine abzusprechen und auch die nötigen Untersuchungen im Blick zu behalten.

Arzttermine, Impfungen, Vorsorge: Check!

Denn die Studie zeigt auch, dass Mütter häufig besser über die anstehenden Untersuchungen, Vorsorge und Impfungen Bescheid wissen. Da haben die Mamas mit 64,2 Prozent die Nase vorn gegenüber den Papas mit 51,4 Prozent. Gleichberechtigung ist in Sachen der Arzttermine der Kinder kaum ein Thema, nur 14% der befragten Eltern teilen die Aufgaben gleichmäßig auf. Und so wundert es nicht, dass sich mit 35,9 Prozent etwa ein Drittel der Mütter mehr Unterstützung von ihren Partnern oder anderen Personen wünscht. Diese Hilfe muss auch gar nicht immer eine Person sein, mehr als die Hälfte der Mütter und Väter (51,1%) gibt an, dass eine digitale Anwendung hilfreich wäre, um die Arzttermine ihrer Kinder zu verwalten und zu organisieren.

Arzttermine für Kinder wie U-Untersuchungen oder Impfungen sind Sache der Mütter
© Mufid Majnun (Unsplash)

Wissens- und Interessenlücken bei den Vätern

Nun geht es natürlich darum, den Grund für diese massive Ungleichverteilung herauszufinden. Aber wie erwartet haben die Papas hier einige Erklärungen parat. Auf die Frage, warum sie die Verantwortung für die Gesundheit der Kinder und die Arzttermine hauptsächlich ihren Frauen überlassen, gaben 44,9 Prozent der befragten Väter an, dass sie andere Aufgaben übernehmen und beispielsweise ihre Kinder zum Sport begleiten. Es gibt aber mit 43,5 Prozent auch Kandidaten unter den Vätern, die sich neben ihrer Arbeit zeitlich zu eingeschränkt fühlen.

Und ein Fünftel, nämlich 20,1 Prozent der Väter, lässt sogar die Hose und gibt zu, nicht so gut im Gesundheitsmanagement zu sein oder zu wenig über die Kindergesundheit zu wissen (15,7%). Zum Glück kann man gegen diese Unkenntnis schnell etwas unternehmen.

Wichtige Arzttermine für Kinder

Wir fangen mit dem Aufschlauen mal direkt an. Denn Kinder müssen direkt ab der Geburt bis zur Volljährigkeit eine Vielzahl von Arztbesuchen, Impfterminen und Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Insbesondere gehören dazu:

U-Untersuchungen (Vorsorgeuntersuchungen)

Unser Gesundheitssystem empfiehlt regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen für Kinder im Vorschulalter, die auch U-Untersuchungen genannt werden. Diese U1 bis U9-Arzttermine sind in einigen Bundesländern sogar verpflichtend und müssen zum Schuleintritt mit dem berühmten gelben Vorsorgeheft lückenlos nachgewiesen werden. Und wir können diese Arzttermine auch nur ganz dringend empfehlen. Denn diese Untersuchungen dienen der Überwachung der körperlichen und geistigen Entwicklung des Kindes. Typischerweise finden die U-Untersuchungen in den ersten sechs Lebensjahren in regelmäßigen Abständen statt.

Impftermine

Kinder müssen im Laufe ihrer Kindheit verschiedene Impfungen erhalten, um sie vor schweren Krankheiten zu schützen. So erhalten Säuglinge, Kinder und Jugendliche eine Grundimmunisierung gegen Krankheiten wie Masern, Mumps, Röteln, Hepatitis B, Diphtherie, Tetanus und ein paar weitere. Mehr Infos zu den genauen Impfplänen und den Zeitpunkten der Impfungen gibt es zum Beispiel in dieser Übersicht bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Spezifische Arzttermine

Neben den Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen können Kinder je nach individuellem Gesundheitszustand und Bedarf zusätzliche Arzttermine benötigen. Dies könnte zum Beispiel für Kinder mit chronischen Erkrankungen, Allergien oder Entwicklungsstörungen der Fall sein. Auch Verletzungen oder akute Krankheiten können zu zusätzlichen Arztbesuchen führen. Und natürlich sind auch Bereiche wie Augen oder Zähne neben den Terminen beim Kinderarzt zu berücksichtigen.

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© nrd (Unsplash)

Digitale Tools helfen bei der Verwaltung der Arzttermine der Kinder

Wir würden uns eine bessere Aufgabenteilung zwischen Müttern und Vätern wünschen, wenn es um die medizinische Betreuung und Versorgung der Kinder geht. Und das sieht Doctolib auch so, daher fördern sie die einfachere Verwaltung der Arzttermine durch eine neue Funktion in ihrer App. Damit wird es euch Eltern ermöglicht, sich gemeinsam um die Termine ihrer Kinder zu kümmern.

Bisher konnte immer nur ein Elternteil auf das Profil eines Kindes zugreifen und Termine organisieren. Das wurde jetzt erweitert, nun können beide Elternteile von ihren jeweiligen Konten aus Termine buchen, ändern oder stornieren, Dokumente verwalten und Nachrichten senden und empfangen. Außerdem erhalten beide Elternteile Terminbestätigungen und -erinnerungen, um keine Termine ihres Kindes zu vergessen. Wenn ihr die App schon nutzt oder sie bald nutzen wollt, empfehlen wir euch, die neue Funktion mal auszuprobieren.

Weitere Informationen zur neuen Funktion und eine Anleitung gibt’s hier auf der Doctolib-Website.

Titelbild © Gustavo Fring (Pexels)

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