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KinderkramAusstattung für KinderBabytransport im Fahrradanhänger: Ab wann, wie und worauf gilt es zu achten?

Babytransport im Fahrradanhänger: Ab wann, wie und worauf gilt es zu achten?

Im Vergleich zum Kinderfahrradsitz weisen Kinderfahrradanhänger eine geringere Verletzungsgefahr für Kinder und Säuglinge auf. Das liegt daran, dass die Fallhöhe niedriger ist und Sicherheitsvorrichtungen wie ein 5-Punkte-Gurtsystem sowie ein fester Rahmen für Schutz sorgen. Wie man sein Baby sicher im Fahrradanhänger transportiert, zeigt der folgende Beitrag.

Für welches Alter sind Fahrradanhänger geeignet?

Prinzipiell können Kinderfahrradanhänger ab einem Alter von circa einem Monat verwendet werden. Bis zu einem Alter von circa 10 Monaten sollte der Anhänger allerdings mit spezieller Sitzverkleinerung (Babyschale oder Hängematte) und ausschließlich im Buggy-Modus verwendet werden.

Die volle Nutzung zum Fahrradfahren ist ab einem Alter von circa einem Jahr möglich. Üblicherweise können Kinder bis circa 4 Jahre oder einer maximalen Körpergröße von 105 cm problemlos im Fahrradanhänger transportiert werden. Wichtig ist hierbei vor allen Dingen, sich an das zulässige Gesamtgewicht (Produktgewicht + Zuladung) des Anhängers zu halten. Dieses liegt bei Fahrradanhänger für ein Kind in der Regel bei 50 kg, bei Zweisitzern bei 60 kg. Die maximale Tragfähigkeit variiert allerdings bei den verschiedenen Marken und Modellen. 

Babyschale oder Hängematte für den Babytransport?

Wie bereits oben angeführt, sollte ein Baby bis zu einem Alter von 10 Monaten nur in einer Babyschale oder in einer Hängematte im Fahrradanhänger transportiert werden. Sowohl das eine als auch das andere stellt eine sichere Option dar, beide unterscheiden sich aber in einigen Aspekten.

Babsitz
© Qeridoo

Babyschale für Fahrradanhänger

Ähnlich einem Auto-Babysitz handelt es sich bei einer Babyschale für den Fahrradanhänger um eine schalenförmige Liegefläche, die mit einem Polsterrahmen und einem Gurtsystem ausgestattet ist. Dadurch gewährleisten sie selbst für Neugeborene einen sicheren Transport.

Vor allem die feste Liegefläche und der Sicherheitsgurt sorgen für Schutz. Selbst für Säuglinge, deren Muskulatur noch nicht kräftig genug ist, um die Wirbelsäule gerade zu halten. In Verbindung mit einer flachen Liegefläche können Neugeborene daher ebenso eine sichere und bequeme Fahrt genießen.

Darüber hinaus weisen Babyschalen eine sehr einfache Handhabung auf. Sie können völlig unkompliziert ein- und ausgebaut werden. Einmal ausgebaut finden sie zudem viele weitere Einsatzmöglichkeiten: Ob als Tragschale oder Auto-Babysitz, eine Babyschale bietet einem Neugeborenen ein geschütztes und komfortables Plätzchen.

Hängematte für Fahrradanhänger

Gerade für Babys unter 9 Monaten hat sich die Hängematte bewährt. Auch als Hängesitz oder Sitzhängematte bekannt, handelt es sich dabei um eine dicke Stoffbahn, die gespannt wird und dem Baby so eine besonders komfortable Sitzposition ermöglicht.

Abgesehen davon, dass eine Hängematte sehr bequem ist, bietet sie zudem ein hohes Maß an Sicherheit. Denn auch kleinere Erschütterungen, die beim Fahren durch Unebenheiten im Boden verursacht werden, können durch die stoßdämpfende Wirkung des Hängesitzes abgefangen werden. Vor allem in Verbindung mit einer auf das Gewicht des Babys einstellbaren Federung, sorgt eine Hängematte im Fahrradanhänger für maximalen Komfort und Sicherheit.

Außerdem bringt eine Hängematte im Gegensatz zur Babyschale den Vorteil mit sich, dass sie selbst beim Zusammenklappen des Fahrradanhängers montiert bleiben kann. Das macht sie zu einer besonders praktischen Option.

Baby Fahrradanhaenger Pause
© Qeridoo

Zubehör für den Babytransport im Fahrradanhänger

Abgesehen von der Notwendigkeit einer Babyschale oder einer Hängematte, profitiert ein Baby auch von zusätzlichem Zubehör, das einen höheren Komfort beim Transport in einem Fahrradanhänger gewährleistet. 

Ist das Baby bereits aus dem jeweiligen Babysitz herausgewachsen, aber noch zu klein für den Sitz im Anhänger, schafft eine Sitzverkleinerung Abhilfe. Dadurch sitzt das Kleinkind bequem und rutscht nicht hin und her. 

Falls die Kopfstütze nicht ohnehin im Lieferumfang des Anhängers inkludiert ist, sollte man sie nachrüsten, um den Kopf und den Nacken des Kindes zusätzlich zu stabilisieren.

Für kältere Tage kann man sein Baby mit einem kuscheligen Schlafsack warmhalten. Für Fahrradanhänger sind Babyschlafsäcke besonders gut geeignet, da sie nicht verrutschen und im Gegensatz zu einer Kuscheldecke nicht weggestoßen werden können.

Wer den Fahrradanhänger gerne zum Joggen nutzt, kann bei vielen Modellen mit einem Joggerset nachrüsten. Tipp: Babys schlafen beim Joggen ähnlich wie im Kinderwagen sehr schnell und komfortabel ein!

Joggen
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Helm im Fahrradanhänger: Ja oder Nein?

Prinzipiell herrscht in Deutschland keine gesetzlich vorgeschriebene Helmpflicht. Das heißt, Eltern steht es grundsätzlich frei, darüber zu entscheiden, ob das eigene Kind im Fahrradanhänger einen Helm trägt oder nicht.

Der Fahrradanhänger gilt im Allgemeinen als besonders sicheres Transportmittel, vor allem für Babys und Kinder. Dennoch kann es zu Unfällen und daraus resultierenden Verletzungen kommen. Durch das Tragen eines Helmes lässt sich das Risiko, bei einem Fahrradunfall ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zu erleiden, bereits um die Hälfte senken.

Allerdings muss man sich die Frage stellen, ab welchem Alter ein Helm tatsächlich Sinn macht. Babys sollten ohnehin nur in einem speziellen Babyeinsatz transportiert werden, der sie auch vor Erschütterungen schützt.

Zusätzlich einen Helm zu tragen, kann mitunter sehr unangenehm für das Baby sein, weil dadurch der Kopf nicht richtig aufliegen kann. Dies kann auf Dauer zu einer unkomfortablen Liegeposition führen. Bei älteren Kindern wiederum empfiehlt sich ein Helm mit abgeflachtem hinteren Kopfteil. 

Babytransport
© Qeridoo

Beim Helm ist natürlich die optimale Passform entscheidend. Er sollte weder zu eng noch zu weit sein und lässt sich idealerweise individuell an die Kopfgröße des Kindes anpassen. Auch der Riemen sollte fest, aber nicht einschneidend sitzen. Außerdem sollte der Helm möglichst leicht sein, sodass er das Kind nicht beeinträchtigt. 

Wie kann man für mehr Sicherheit und Komfort beim Babytransport mit dem Fahrradanhänger sorgen?

Abgesehen vom Equipment und Zubehör, das man wählt, kann man auch durch einen vorsichtigen und vorausschauenden Fahrstil für zusätzliche Sicherheit und Komfort sorgen. 

Wichtig ist erstmal, dass der Anhänger über eine manuell justierbare Federung verfügt, die man individuell auf das Gewicht des Kindes einstellen kann. Trotz Federung sollte man holprige Untergründe meiden oder im Fall das Fahrrad lieber schieben. Die Federleistung kann man zudem noch verbessern, indem man den Reifendruck nicht zu hoch wählt. So sorgt man bei Erschütterungen für den nötigen Ausgleich.

5 Punkte Gurt
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Das Kind sollte im Anhänger natürlich immer angegurtet sein und selbst bei fehlender Helmpflicht einen Helm tragen. Hier empfiehlt es sich, als Elternteil mit gutem Beispiel voranzugehen und auch selbst stets einen Helm zu tragen.

Wer plant, sein Baby im Fahrradanhänger zu transportieren, sollte zu Beginn eher kurze Ausflüge machen. Mit der Zeit kann man den Umfang der Strecken langsam steigern. Doch auch bei längeren Strecken sollte man immer wieder kleine Pausen einlegen

Wichtig ist natürlich auch, ausreichend Verpflegung mitzunehmen und darauf zu achten, dass die Belüftung im Anhänger gewährleistet ist. Bei direkter Sonneneinstrahlung sollten die Kinder auch im Anhänger eingecremt, gut beschattet und der Kopf bedeckt sein.

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel ist Patchwork-Dad von drei Kindern, die eigene Tochter Mika ist im April 2012 geboren. Der Hamburger ist Online-Publisher und betreibt neben Daddylicious auch das "NOT TOO OLD magazin" inklusive Podcast. Außerdem schreibt er für ein paar Zeitschriften und Magazine und hilft Kunden und Agenturen als Freelance Consultant. Nach dem Job entspannt er beim Laufen oder Golf.

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