werbung | Zur Geburt sind Kinderschuhe noch kein Thema, aber sobald die kleinen Racker dann auf zwei Beinen unterwegs sind, beginnt die lange Geschichte der Kindermode an den Füßen. Wir wollen euch heute mal erklären, warum ihr Barfußschuhe in eure Überlegungen einbeziehen solltet. Und ja, wir waren auch erst skeptisch, denn mit dem Begriff verbindet man nicht unbedingt Style und Coolness. Aber lasst euch schon jetzt sagen: Es gibt eine Vielzahl von Barfußschuhen, die wirklich gut aussehen. Noch wichtiger ist jedoch, was im Schuh passiert. Und nach einem eigenen umfangreichen Test wollen wir euch etwas mehr darüber erzählen.
Auf das Thema der Barfußschuhe hat uns eine Kooperationsanfrage des Unternehmens Vivobarefoot gebracht. Die wollten uns ursprünglich motivieren, auf einer längeren Wanderung mal ihre speziellen Wanderschuhe auszuprobieren und haben dazu Tochter, Mutter und Vater mit je einem Paar nach Wunsch ausgestattet. Auf unserem letzten Urlaub am Gardasee sind wir dann mit den Boots durch die umliegenden Berge gestiefelt und waren begeistert von dem Tragegefühl, dem Platz im Schuh, dem Halt und den Outdoor-Qualitäten. Aber das ist für Eltern mit kleineren Kindern ja noch Schnee von Morgen. Und trotzdem macht es Sinn, sich schon früh mit Barfußschuhen zu befassen. Und genau das tun wir heute.
Für Kinderfüße nur das Beste
Wie auch bei Klamotten und Kinderfahrrädern kommt ihr eventuell auch bei den Kinderschuhen gar nicht hinterher, immer neues und passendes Material zu besorgen, denn die Kleinen wachsen so wahnsinnig schnell, dass viele Schuhe noch gar nicht getragen aussehen, bevor sie schon wieder zu klein sind. Das Ergebnis sind häufig zu kurze und zu enge Kinderschuhe, die den Füßen durch die Unbeweglichkeit bereits in jüngsten Jahren ziemlich zusetzen. Kinderfüße wachsen im Schnitt gut einen Millimeter pro Monat, im Alter von ein bis drei Jahren sogar bis zu 1,5 Millimeter monatlich.
Wenn da nicht das richtige und passende Schuhwerk gewählt wird, gibt es in späteren Jahren die derbe Quittung. Denn etwa 40 Prozent aller Erwachsenen leiden unter Fußproblemen wie einem Plattfuß oder einem Hallux valgus. Wenn Kinder viel barfuß unterwegs sind, hat das auf jeden Fall von Beginn an viele positive Effekte für die Gesundheit und die körperliche Entwicklung.
Barfußschuhe für das schuhlose Gefühl
Natürlich sollt ihr eure Kinder nun nicht bei Wind und Wetter ohne Schuhe auf die Straße schicken. Und genau hier setzen Barfußschuhe an. Vorteile dieser Art von Schuh sind unter anderem:
- Natürliche Bewegung: Barfußschuhe ermöglichen es den Füßen, sich quasi wie ohne Schuhe auf natürliche Weise zu bewegen und die Muskeln, Sehnen und Gelenke somit wie beim Barfußlaufen zu stärken. Kinderfüße können sich frei biegen, strecken und greifen, was zu einer gesunden Entwicklung des Fußgewölbes und einer besseren Balance beitragen kann.
- Sensomotorische Stimulation: Barfußschuhe bieten eine bessere Sensibilität und Stimulation der Fußsohlen. Dadurch können Kinder ein besseres Körpergefühl entwickeln und ihre Fußmuskulatur besser koordinieren. Die Nervenenden in den Fußsohlen werden angeregt, was wiederum die sensorische Wahrnehmung und das Gleichgewicht verbessern kann.
- Entwicklung des Fußgewölbes: Barfußlaufen oder das Tragen von Barfußschuhen kann dazu beitragen, dass sich das Fußgewölbe auf natürliche Weise entwickelt und stärkt. Dies kann helfen, Plattfüße und andere Fußdeformitäten zu verhindern.
- Flexibilität und Freiheit: Barfußschuhe sind in der Regel flexibel und leicht, was es den Füßen ermöglicht, sich frei zu bewegen und zu wachsen, ohne durch schwere und steife Schuhe eingeschränkt zu werden.
Das Fußskelet ist erst ab dem 14. Lebensjahr vollständig ausgebildet. In der Zeit davor fehlt den Kindern noch die Sensorik in den Füßen, um zu bemerken, ob Schuhe drücken, zu klein sind oder einfach nicht richtig passen. Das Ergebnis ist, dass falsche Schuhe die Füße quetschen und die Zehen krümmen. Sinnvoll ist es somit, den Kinderfüßen von Beginn an Genug Platz, Spielraum und Entfaltungsmöglichkeit zu geben. Gerade den Kleinen ist die Optik dabei auch eigentlich komplett egal, daher braucht ihr das nicht berücksichtigen. Zahlreiche Studien wie diese von nature.com belegen, dass regelmäßiges Barfußlaufen oder das Tragen von Barfußschuhen auf jeden Fall besser für die Füße ist, als das Tragen konventioneller Schuhe und Sneaker.
„Die Wahl des Schuhwerks spielt also eine wichtige Rolle für die kindliche Fußentwicklung und hat langfristige Auswirkungen auf das motorische Lernen im späteren Leben“
Galahad Clark (Mitbegründer von Vivobarefoot)
Das Unternehmen Vivobarefoot wurde vor über zehn Jahren gegründet und bietet eine Reihe von Serien für Kinder und Erwachsene. Es gibt vegane Schuhe, Barfußschuhe für die Schule, den Outdoor-Einsatz und auch Angebote für Kleinkinder. Die neueste Entwicklung ist der Kinderschuh „Gaia“. Der wurde für Kinder mit einem minimalistischen Design konzipiert, um die natürlichen Bewegungen zu ermöglichen, vor Verletzungen zu schützen und gleichzeitig die Balance und die Fußstärke zu verbessern. Hier ist zu erkennen, wie herkömmliche Kinderschuhe den Fuß beengen.
Unser Check am Gardasee
Mit den Barfußschuhen am Fuß haben wir uns auf eine gut 14 Kilometer lange Wanderung begeben, die uns über steinige Wanderwege, felsige Aufstiege, Teerstraßen und Sandwege führten. Der Kontakt beim Laufen ist auf jeden Fall direkter, man spürt den Untergrund, ohne das es schmerzt. Das hat auch unsere Tochter bestätigt, die unbedingt einen veganen Schuh wollte uns sich daher für das Modell PRIMUS TRAIL KNIT FG WOMENS in „Obsidian-Blütenrosa“ entschieden hat.
Wir Eltern waren mit dem MAGNA TRAIL II FG WOMENS, ebenfalls vegan, und dem MAGNA FG MENS unterwegs. Ich hätte bei meinem Schuh auch gern auf Leder verzichtet, wurde aber optisch in der Kategorie nicht abgeholt. Daher habe ich mich für eine Variante in Wildleder entschieden, hergestellt aus natürlich vernarbtem Leder von freilaufenden Rindern von Kleinbauern.
Der positive Effekt dieser Barfußschuhe stellte sich bei uns allen gleichermaßen ein. Sie sitzen perfekt, ohne das man mit dem Fuß irgendwo anstößt. Mit festsitzenden, dünnen Socken scheuert nichts und auch nach vielen Stunden laufen fühlt sich immer noch alles sehr gut an. Trotzdem solltet ihr gerade bei kleinen Kindern darauf achten, dass die Barfußschuhe nicht für jeden Fuß die beste Lösung sind. Da kann euch ein Arzt oder Orthopäde auf jeden Fall eine fachlich fundierte Einschätzung geben.
Schuhe und der ökologische Fußabdruck
Jährlich werden weltweit gut 20 Milliarden Schuhpaare produziert, von denen viele recht schnell schon wieder auf dem Müll landen. Daher besteht auch hier Handlungsbedarf. Vivobarefoot hat mit ReVivo ein System entwickelt, um das Recycling zu fördern. Dadurch wurden schon mehr als 70.000 Schuhpaare gerettet. Der Hersteller bietet eine kostenlose Rücknahme von ausgedienten Modellen. All die Schuhe, die noch repariert oder aufbereitet werden können, werden weiterverkauft und landen nicht auf der Mülldeponie. Und die Modelle, die aufgrund ihres Zustands aktuell unbrauchbar sind, werden eingelagert, bis langfristige und regenerative Lösungen zur Verfügung stehen.
Titelbild © Vivobarefoot