Wenn ihr hin und wieder ein Buch zur Hand nehmt – und das hoffen wir doch sehr -, dann ist euch der Name Sebastian Fitzek auf jeden Fall schon mal begegnet. Seit fast 20 Jahren bringt er Psychothriller in die Regale, die es immer direkt auf die Bestseller-Listen schaffen. Mittlerweile gibt es Verfilmungen seiner spannenden Werke – und er selbst hat zuletzt mit einer spektakulären Bühnenshow viele große Hallen gefüllt. Er kann aber auch lustig schreiben, wie er unter anderem mit seinem Roman „Elternabend“ bewiesen hat. So eine Veranstaltung ist für viele Eltern zwar auch Horror, für euch Papas aber der perfekte Einstieg in das Fitzek’sche Bücherregal.
Der fünffache Papa Sebastian Fitzek liebt eigenen Aussagen nach die Elternabende in der KiTa oder der Schule seiner Kinder. Nicht zuletzt, weil er dort Inspiration und Material für seine erfolgreichen Werke sammelt. Klar ist natürlich, dass Axtmörder und brutale Verbrechen auf der Schulbank nichts zu suchen haben. Daher hat er unter dem Titel „Elternabend“ eine Horrorstory der etwas anderen Art erzählt. Stellt euch vor, ihr seid auf einer Insel, könnt nicht weg und seid umgeben von anderen Eltern aus der Klasse eures Kindes, die euch mal so gar nicht wohlgesonnen sind. Das ist doch schon mal ein Setup, welches einem den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Und das ist nur der Rahmen für eine ziemlich wilde Geschichte.
Darum geht’s in „Elternabend“
Wir wollen gar nicht zu viel verraten und den Verlauf spoilern, denn ihr sollt das ja am besten selbst lesen. Zum Inhalt nur so viel:
Der Kleinganove Sascha Nebel macht sich gerade an einer Luxuskarosse zu schaffen, als plötzlich eine wilde Horde von Klimaaktivisten durch die Straße zieht, angeführt von einer ziemlich bunt gekleideten Frau, die den Boliden umgehend mit einer Baseballkeule bearbeitet. Als die ersten Streifenwagen sich nähern, ergreift das ungleiche Paar die Flucht und landet in einem Reisebus, der sie zusammen mit anderen Eltern auf einer Insel ablädt. Dort ist über das Wochenende ein Elternabend einer 5. Klasse geplant. Ab sofort sind Sascha und die Unbekannte daher Christin und Lutz Schmolke, die Eltern des 11-jährigen Hector, die bisher an noch keiner schulischen Veranstaltung teilgenommen haben.
So weit, so schlecht. Denn wie kann ein Paar, welches sich erst wenige Minuten in einem krawalligen Moment kennengelernt hat, nun die Rolle engagierter Eltern spielen von einem Kind, welches sie ebenfalls noch nie gehört oder gesehen haben? Die Lage wird dadurch erschwert, dass andere Eltern noch ein Hühnchen mit den Schmolkes zu rupfen haben, denn der Junior Hector ist ein echter Rüpel, der kurz vor dem Elternabend für viel Ärger in der Klasse gesorgt hat. Und als sei das noch nicht genug, erwartet die beiden Protagonisten auch noch ein Spießrutenlauf zwischen aufdringlichen Müttern, einem ziemlich gesunden Buffett, zu kleinen Toiletten, Nachtwanderungen im Gespensterkostüm und tanzende Klassenlehrer*innen. Ob sie da jemals wieder rauskommen???
Fazit
Zugegeben, das ist alles schon arg konstruiert von dem lieben Sebastian Fitzek. Man merkt auf den ersten Seiten, dass er die gruselige Szenerie eines Elternabends unbedingt auf mehrere Tage strecken wollte. Daher hat er sich auf dem Weg dorthin eine recht phantasievolle Reise überlegt. Aber was soll ich sagen: Das ist völlig egal. Denn alles, was dann kommt, hat mich wirklich sehr amüsiert. Ich wollte immer wissen, wie es weiter geht. Und wenn man denkt, dass es die beiden Schmolkes nun so langsam von der Insel schaffen, dann tut sich schon ein neues Fettnäpfchen auf, in das inbrünstig reingelatscht wird. Herrlich.
Aber auch die ernsten Töne kommen nicht zu kurz, auch obwohl es primär um Unterhaltung geht. Da geht es um die Verzweiflung von Eltern nach dem Verlust eines Kindes, um Depressionen, um TikTok-Challenges, um über-engagierte Eltern und über den Stress und die Sorgen, denen unsere Kinder in ihrem Schulalltag ausgesetzt sind.
Wenn ihr Lust habt, mal einen etwas anderen Fitzek zu lesen oder wenn ihr auf der Suche nach einer Urlaubslektüre seid, die ihr locker flockig in eurem Familienurlaub durcharbeiten könnt, dann können wir euch „Elternabend“ unbedingt empfehlen. Sebastian Fitzek knüpft damit an seinen erfolgreichen Roman „Der erste letzte Tag“ aus dem Jahr 2021 an. Und somit hoffen wir, dass wir noch viel mehr von ihm lesen werden, gern auch neben seinen blutrünstigen Psychothrillern.
Details zu „Elternabend“
- Herausgeber: Droemer HC
- Erscheinungstermin: 26. April 2023
- Sprache: Deutsch
- Taschenbuch: 336 Seiten
- Abmessungen: 13.6 x 2.48 x 21 cm
- Website des Autors: sebastianfitzek.de
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