Die kalte Jahreszeit steht nicht nur für Schlittenfahrten und Wanderungen durch verschneite Wälder, sondern auch für typische Kinderkrankheiten wie Erkältungen, Husten und Fieber. Somit ist für alle Familien eine gut sortierte Hausapotheke unverzichtbar. Wenn diese immer griffbereit und gut ausgestattet ist, dann könnt ihr schnell reagieren, euren Kindern helfen und vielleicht sogar den einen oder anderen Arztbesuch vermeiden. Wir verraten euch, welche Medikamente, Hilfsmittel und Hausmittel in keiner Winterapotheke fehlen sollten.
Bevor wir uns aber um die Hausapotheke kümmern, checken wir erstmal die häufigsten Wehwehchen, die sich im Winter einschleichen.
Kinderkrankheiten im Winter und ihre Symptome
Im Winter sind Kinder besonders anfällig für bestimmte Krankheiten, da ihr Immunsystem noch in der Entwicklung ist. Hier sind die häufigsten Erkrankungen und deren Symptome:
- Erkältungen und grippale Infekte: Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und leichtes Fieber.
- Mittelohrentzündung: Schmerzen im Ohr, oft begleitet von Fieber und Unruhe.
- Magen-Darm-Infekte: Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen.
- Fieber: Häufig als Begleiterscheinung von Infektionen, oft mit allgemeiner Schwäche.
- Hautprobleme: Trockene Haut, Ausschläge oder Frostbeulen durch die kalte Luft.
- Verletzungen durch Stürze: Beim Schlittenfahren oder auf glattem Untergrund kommt es häufig zu Prellungen, Schürfwunden oder Verstauchungen. In schweren Fällen können auch Knochenbrüche oder Kopfverletzungen auftreten.
Diese Krankheiten sind zwar meist harmlos, können aber für Kinder unangenehm sein und erfordern oft eine schnelle Linderung der Symptome. Und im Falle von Verletzungen solltet ihr ein paar Handgriffe und die „Erste Hilfe“ draufhaben.
Checkliste: Was gehört in die Hausapotheke?
Damit du im Fall der Fälle vorbereitet bist, sollte deine Hausapotheke gut ausgestattet sein. Hier eine Übersicht der wichtigsten Utensilien:
- Grundausstattung:
- Pflaster in verschiedenen Größen.
- Desinfektionsmittel für Wunden.
- Fieberthermometer (digital oder Infrarot).
- Pinzette für Splitter oder Fremdkörper.
- Medikamente für den Winter:
- Fiebersenkender Saft oder Zäpfchen (z. B. mit Paracetamol oder Ibuprofen).
- Nasenspray oder -tropfen für Kinder (abschwellend oder mit Kochsalzlösung).
- Hustensaft, abgestimmt auf das Alter des Kindes.
- Elektrolytlösungen für Magen-Darm-Infekte.
- Ergänzungen für die Hausapotheke bei Verletzungen durch Stürze
- Druckverbände: Für stärkere Blutungen und größere Wunden geeignet.
- Sterile Kompressen: Um offene Wunden abzudecken und Infektionen vorzubeugen.
- Elastische Binden: Zum Stabilisieren von Verstauchungen oder Prellungen.
- Klebeband (Fixierpflaster): Um Verbände sicher zu befestigen.
- Wundheilcreme: Fördert die Heilung kleinerer Schürfwunden.
- Kühlgel oder Salbe: Lindernd bei Prellungen und Verstauchungen.
- Desinfektionstücher: Für die schnelle Reinigung von Verletzungen, wenn keine Flüssigdesinfektion verfügbar ist.
- Hilfsmittel:
- Inhalator oder Vernebler für Atemwegserkrankungen.
- Wärmflasche oder Kirschkernkissen gegen Bauchschmerzen.
- Kühlpads für Prellungen oder Fieber.
- Hausmittel:
- Kamillen- und Fencheltee zur Beruhigung und Linderung von Beschwerden.
- Honig (ab 1 Jahr) als sanfter Hustenstiller.
- Ätherische Öle für Kinder (z. B. Lavendel oder Thymian, sparsam verwenden).
Tipps zur Anwendung & Lagerung von Medikamenten
Die richtige Anwendung von Medikamenten ist entscheidend, um die Gesundheit deines Kindes nicht zu gefährden. Lies immer die Packungsbeilage sorgfältig und halte dich an die altersgerechten Dosierungen. Wenn du unsicher bist, frag den Kinderarzt, die Kinderärztin oder informiere dich in der Apotheke. Medikamente sollten nie „auf Vorrat“ verabreicht werden, sondern nur bei konkretem Bedarf.
Die Lagerung der Medikamente ist ebenfalls wichtig. Bewahre sie kühl, trocken und außerhalb der Reichweite von Kindern auf. Ein abschließbarer Schrank ist ideal. Überprüfe regelmäßig das Verfallsdatum und entsorge abgelaufene Produkte sachgemäß. Notfallnummern, wie die deines Kinderarztes oder des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, sollten immer griffbereit sein. Bei akuten Krankheitsfällen könnt ihr unter der Rufnummer 116 117 den kinderärztlichen Notdienst erreichen.
Wann zum Arzt? Warnsignale erkennen
Manchmal reicht die Hausapotheke nicht aus, dann ist ein Arztbesuch notwendig. Hohes Fieber, das über 39°C steigt und länger als zwei Tage anhält, sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Auch Atemnot oder schnelles, schweres Atmen sind Warnzeichen, die sofortiges Handeln erfordern.
Besonders besorgniserregend sind Ausschläge, wenn sie von Fieber begleitet werden und anhaltendes Erbrechen oder Durchfall, bei dem Symptome einer Dehydrierung auftreten können, wie trockene Lippen oder wenig Urin. Starke, unerklärliche Schmerzen, beispielsweise im Bauch oder Ohr, sind ebenfalls ein Grund, den Doc aufzusuchen. Lieber einmal zu viel nachfragen als eine ernste Erkrankung zu übersehen.
Vorbeugung: Wie man Kinderkrankheiten im Winter vermeidet
Das Immunsystem stärken ist eine der besten Strategien, um Krankheiten vorzubeugen. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sorgt für die nötigen Vitamine. Besonders Vitamin D kann im Winter hilfreich sein, da die Sonne in dieser Jahreszeit weniger intensiv ist.
Hygiene spielt eine Schlüsselrolle: Regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit warmem Wasser und Seife ist einfach, aber effektiv. Auch das Lüften von Räumen reduziert die Keimbelastung.
Bewegung an der frischen Luft stärkt die Abwehrkräfte und verbessert die Durchblutung. Selbst kurze Spaziergänge sind besser als gar keine Aktivität. Achte darauf, dass Kinder dabei warm eingepackt sind, um Auskühlung zu vermeiden. Ausreichend Schlaf hilft dem Körper, sich zu regenerieren und ist für Kinder essenziell, um gesund durch den Winter zu kommen.
Verletzungen durch Stürze im Winter: Was tun?
Stürze beim Schlittenfahren oder auf glattem Untergrund gehören zu den häufigsten Verletzungen im Winter. Dabei können Prellungen, Verstauchungen oder kleinere Wunden entstehen, die oft mit einer gut ausgestatteten Hausapotheke behandelt werden können. Pflaster und Desinfektionsmittel sollten immer griffbereit sein, um Schürfwunden schnell zu versorgen. Für Prellungen und Verstauchungen helfen Kühlpads oder kalte Umschläge, die die Schwellung lindern und den Schmerz reduzieren.
Besonders wichtig ist es, stärkere Verletzungen wie mögliche Knochenbrüche oder Kopfverletzungen zu erkennen. Wenn dein Kind nach einem Sturz über starke Schmerzen klagt, den betroffenen Bereich nicht bewegen kann oder Schwindel auftritt, ist ein Arztbesuch unverzichtbar. Präventiv helfen geeignete Winterstiefel mit rutschfester Sohle und das Tragen von Helmen beim Schlittenfahren oder Eislaufen, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Auch das gemeinsame Überprüfen von sicheren Rodelstrecken ohne Hindernisse kann Unfälle vermeiden.
Fazit: Gut vorbereitet durch den Winter
Mit einer gut ausgestatteten Hausapotheke und dem richtigen Wissen kannst du Kinderkrankheiten im Winter gelassen entgegensehen. Wichtig ist, nicht nur auf akute Beschwerden vorbereitet zu sein, sondern auch vorbeugend zu handeln. So bleibt der Winter trotz Schnupfnasen eine schöne Zeit für die ganze Familie.