Irgendwie erinnert mich der Begriff Helikopter-Eltern immer an den Song „Ghetto-Bird“ von Ice Cube. Ständige Überwachung, Einschränkung und bisweilen nervtötend für alle Betroffenen. Jetzt hat sich der Rektor einer Stuttgarter Schule in einem offenen Brief an die Öffentlichkeit gewand. Schulleiter Ralf Hermann beklagt, „dass viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, verkehrswidrig und häufig gefährlich an der Kreuzung vor dem Haupteingang der Schule parken, Kind und Schulranzen ausladen, den Ranzen teilweise bis ins Klassenzimmer tragen, dem Sohn oder der Tochter die Jacke abnehmen, helfen die Hausschuhe anzuziehen und dann noch die Gelegenheit nützen, die unterschiedlichsten Dinge mit der Klassenlehrerin zu besprechen. Und all dies nicht selten nach Beginn des Unterrichts um 7.45 Uhr.“
Dazu kommt dann, dass gerne auch noch vor der Schule geraucht wird. Zwischen SUV und S-Klasse? Leben die nicht alle vegan? „Persönlichkeit stärken – Gemeinschaft entwickeln“, dieser Leitspruch lasse sich „immer schwerer verwirklichen“, schreibt Hermann den Eltern. „Das liegt auch daran, dass Eltern zunehmend Schwierigkeiten haben, loszulassen“, heißt es in dem Brief. Als würde die Spezies nicht schon die Elternabende an vielen Schulen überstrapazieren. Ob sie wirklich wissen, was sie damit auch bei den Kindern anrichten? Studien zu diesem neuen Phänomen gibt es ja noch nicht, aber sie werden kommen. Und in manchen Köpfen der Kinder wummert der Bass und eine miesgelaunte Stimme spricht:
„But don’t follow us wherever we go
The shit that I’m saying, make it’s heard
Motherfuck you and your punk-ass ghetto bird“
Hier geht es zum Artikel aus der Stuttgarter Zeitung.