werbung | Bei KiTa-Kindern ist zu beobachten, dass quasi der ganze Tag aus Spielen besteht. Malen, Basteln, Sandkiste und auch die ersten Brett- und Kartenspiele sorgen dafür, den Spieltrieb zu bedienen und Kreativität zu fördern. Mit zunehmendem Alter und dem Start der Grundschule wird der Alltag langsam digitaler, nicht zuletzt auch durch das Homeschooling. Umso wichtiger ist es daher, die Kinder in dieser Phase auch weiterhin mit passenden Spielen zu fordern und deren Synapsen zum Glühen zu bringen. Wir zuhause sind große Fans diverser Brett- und Kartenspiele, daher stelle ich euch heute als vorweihnachtlichen Tipp zwei unserer favorisierten Spiele für Kinder ab der Grundschule vor. Aber vorher erkläre ich kurz, was zu beachten ist.
Checkliste für Brett- und Kartenspiele
Damit sich Eure Investitionen lohnen und ihr möglichst langen Spielspaß mit von euch angeschafften Spielen habt, solltet ihr ein paar Dinge berücksichtigen:
Schwierigkeitsgrad
Auf den Spielepackungen der Kartenspiele ist immer das Mindestalter angegeben, ab dem das Spiel empfohlen wird. Dabei zählen Faktoren wie Komplexität der Abläufe, Verständnis für die Anleitung und einiges mehr. Da aber kein Kind ist wie das andere, ist diese Einteilung nur eine grobe Vorgabe. Ihr kennt Euer Kind am besten und könnt somit einschätzen, ob es Spiele seinem Alter entsprechend spielen sollte. Oder eher die für jüngere oder ältere Kinder.
Spieldauer
Auch hierzu gibt es, neben der Anzahl der Spieler, einen Hinweis auf der Packung. Die Erfahrung zeigt, dass dieser Wert eine guten Orientierung ist. Und auch da hängt es wieder am Kind. Einige können eine Stunde in ein Spiel versinken, andere haben oft nach zehn Minuten keinen Bock mehr. Das könnt ihr sicherlich einschätzen.
Gewinnchancen
Wenn wir mal davon ausgehen, dass Euer Kind meist mit Geschwistern oder euch Eltern spielt, dann hängen die Gewinnchancen vom Nachwuchs natürlich auch von eurem Ehrgeiz und dem eigenen Siegeswillen ab. Wenn eure Kinder mehrfach tränenreich den letzten Platz belegen, dann steigen die Chancen, dass das Spiel sich bald aus dem „relevant set“ verabschiedet. Seid also nachsichtig.
Wiederholbarkeit
Bestenfalls bereitet euch die Kartenspiele so viel Freude, dass ihr es immer wieder gern auspackt. Das kann durch Erweiterungen und sich jedesmal ändernde Setups erreicht werden. Oder durch einen fesselnden Spielablauf, der euch und eure Kinder immer wieder begeistert.
Anschaffungspreis
Spiele werden eigentlich immer neu gekauft, unter anderem aus hygienischen Gründen. Und damit wirklich alles vollständig ist. Die meisten Brett- und Kartenspiele liegen zwischen 20 und 50 Euro. Da gibt es bis auf SALE und Ausverkäufe auch wenig Nachlass. Daher macht es Sinn, sich vorher über Spiele zu informieren, damit es keine Rohrkrepierer werden.
Und genau aus dem Grund stellen wir euch hier und jetzt zwei tolle Spiele von ASS Altenburger vor.
MANDALA – Kartenspiel für 2
Meine achtjährige Tochter liebt Mandalas und hat schon viele davon angemalt, daher war mir klar, dass sie sich auch für das Spiel begeistern wird. Das Spiel besteht aus hübsch gestalteten, quadratischen Spielkarten und einer Stoffmatte als Spielplan, auf der die Spieler durch Ablegen von Karten bunte Mandalas erstellen müssen. Sobald ein Mandala mit sechs verschiedenen Karten vollständig ist, wird es aufgelöst und die Karten werden nach bestimmten Regeln an beide Spieler verteilt.
Dieses Prinzip entstammt aus dem Buddhismus, in dem Mandalas aus Sand erstellt und dann in einer Zeremonie zerstört und ins Meer gestreut werden, um so den Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt zu symbolisieren. Das ist für den Spielablauf aber nicht wichtig.
Beide Spieler legen abwechselnd ihre Karten ab und haben dazu drei Optionen. Insofern erfordert es durchaus Taktik und vorausschauendes Handeln. In der ersten Runde war es noch ein Abtasten bei uns. Die habe ich mit einem Punkt, nämlich 39:38 gegen meine Tochter gewonnen. Das war aber Zufall, denn während des Spiels ist gar nicht absehbar, wer wie weit in Führung liegt.
Das Spiel ist ein wirklich toll gestaltetes, taktisches Kartenspiel für zwei Spieler und dauert, je nach Spielweise, 20 bis 30 Minuten. Glück spielt eine Rolle, aber auch das clevere Ablegen und strategisches Sammeln der Karten. Die Anleitung ist recht easy und der Spielspaß hoch. Da spielen wir oft auch gleich mehrere Runden hintereinander. Und wenn die Tochter schläft, fordere ich meine Frau noch zu einer Runde Mandala heraus. Das birgt aber ein Risiko, denn ich bin kein besonders guter Verlierer, wenn wir unter Erwachsenen spielen… Aktuell kostet Mandala so um die 20 Euro.
Nach Mandala, welches gerade für Kinder entwickelt wurde, haben wir noch ein weiteres Kartenspiel zuhause, welches ich eher zusammen mit meiner Frau am Abend oder mit Freunden am Wochenende spiele. Am meisten Spaß macht es nämlich mit vier Spielern. Durch viele Erweiterungen ist es recht komplex und erfordert etwas Erfahrung mit Strategiespielen. Allerdings führen wir unsere Tochter mit dem Basisspiel gerade heran, daher ist hier die Spielempfehlung Nummer 2:
Dominion – Deck-Building- Kartenspiel
Dominion kam 2008 in den Handel und gewann ein Jahr später die Auszeichnung als Spiel des Jahres. Mittlerweile gibt es etliche Erweiterungen und Fans weltweit, die von Dominion begeistert sind. Wir übrigens auch, alle paar Wochen kommen wir in großer Runde zusammen und spielen stundenlang. Aktuell natürlich nicht, bedingt durch Corona. Was macht für uns die Faszination von Dominion aus? Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen ist es der eigentlich recht einfach Spielablauf. Geeignet ist es übrigens für 2 bis 4 Spieler, es soll etwa 30 Minuten Spielzeit brauchen und ist empfohlen ab 13 Jahren. Schauen wir uns kurz an, wie es funktioniert.
Background-Infos
Das Spiel gehört thematisch in die Zeit des Handelns, der Marktplätze, Pferdekutschen und Burgen. Dazu passen auch die Bezeichnungen der Aktionskarten wie Werkstatt, Schmiede, Thronsaal, Mine, Ratsversammlung oder Hexe. Und so liefert auch jede Spielerweiterung meistens neue Karten zu einem Thema. Bei der Erweiterung Seaside kommen Häfen, Schmuggler, Schatzkarten, Fischerdörfer, Entdecker und die Werft als Aktionskarten hinzu. Beim Set Blütezeit hingegen kommen Leihhaus, Münzer, Bischof, Quacksalber und Gesindel als Spielmöglichkeit hinzu.
Die neueste Spielerweiterung der Menagerie führt die Spieler in die Tierwelt und bietet mit Hirtenhund, Kavallerie, Stallbursche, Wache, Viehmarkt und Schlachtross eine ganz neue Ausrichtung der Spielwelt. Jede Karte bei Dominion ist sehr schön gestaltet mit einem zum Namen passenden Bild und einer kurzen Beschreibung der Aktion.
Wie spielt man Dominion?
Im Basisset befinden sich 26 Königreichkarten, auch Aktionskarten genannt. Jede löst eine bestimmte Aktion aus. Außerdem gibt es Geldkarten, Punktekarten und Fluchkarten. Das war es eigentlich schon, zumindest für den Einstieg. Für jede Spielrunde wählen die Spieler aus den Königreichkarten zehn Karten als Kartenvorrat aus. Je nach Zusammensetzung dieser zehn Karten verändert sich der Spielablauf. Und genau das ist die Faszination. Mal geht es um schnelles Geldverdienen, mal um Vermeidung von negativen Aktionen, mal um einen angriffslustigen Spielstil – durch zahllose Erweiterungen von Dominion gibt es inzwischen viele hundert Königreichkarten, die ihr, auch mit Hilfe einer App, zu spannenden Startsets zusammenbauen und damit das Spiel inhaltlich variieren könnt.
Spielen tut jeder für sich. Es geht reihum, jeder Spieler bekommt zum Start sieben Geldkarten und drei Punktekarten. Die mischt jeder Spieler und zieht sich fünf Karten auf die Hand. Das passiert in jeder Runde wieder. Und somit kommt eine weitere spannende Facette hinzu: Glück. Denn irgendwann habt ihr 30 Karten auf dem Nachziehstapel und wisst nie, welche fünf ihr davon zieht.
Einige sind nervig und sollten entsorgt werden, andere sind wichtig für euer schnelles Wachstum. Denn Ziel ist, Geld anzusammeln und davon zum Ende des Spiels Punktekarten zu kaufen. Die meisten Punkte gewinnen am Ende. Spannend ist aber der Weg dahin. Wie dieser Weg aussieht, entscheidet sich durch das ausgewählte Zehner-Set, durch eure Mitspieler, durch euer eigenes Mischen der eigenen Karten und natürlich durch ein strategisches Vorgehen.
Mit dem ersten Geld auf der Hand fangt ihr nun an, Karten aus dem Zehnerset zu kaufen. Da diese unterschiedlich teuer und stark sind, sind die Möglichkeiten eingeschränkt. So wächst euer eigenes Kartendeck, aus dem ihr immer die fünf Karten auswählt. In jeder Runde spielt ihr erst eine Aktionskarte, dann dürft ihr Karten kaufen und am Ende räumt ihr auf. Allerdings kann es auch eine Aktion sein, weitere Karten auf die Hand zu ziehen. Und so liegen bei den Profis am Ende eines Zuges manchmal auch 15 Karten auf dem Tisch, obwohl immer nur fünf zum Start verfügbar sind. Hier seht ihr den Ablauf im Bewegtbild:
Wir spielen meist zu viert. Dabei ist auch meist mein Schwager, ein sehr strategisch und clever spielender Dominion-Experte, der auch viel online zockt und somit nicht nur alle Karten kennt, sondern auch zu jedem Setup immer gleich eine gute Idee für die richtige Vorgehensweise hat. Unser Ziel ist also meist, seinen Siegeszug aufzuhalten. Man muss aber kein Profi sein, sondern kann sich auch erstmal intuitiv mit Bauchgefühl herantasten. Und so machen wir das mit unserer Tochter.
Um ihr erstmal den Spielablauf näherzubringen, wählen wir per Online-Randomizer ein einfaches Kartendeck ohne viel Angriff, Extras oder Komplexität. So hat sie sich recht schnell eingedreht und den Spielablauf verstanden. Daher haben wir zum Basis-Set inzwischen auch die Erweiterungen Seaside und Blütezeit am Start. Und bald dann sicherlich auch das ganz neue Set der Menagerie mit einer tollen Erweiterung in die Tierwelt. Alles kompakt und auch für unterwegs verstaut in der Sammlerbox.
Es wird sicherlich schon deutlich, wieviele Varianten ihr mit den inzwischen elf Sets spielen könnt. Und wenn ihr spielbegeistere Grundschüler habt, könnt ihr es mit dem Basisspiel ja einfach mal versuchen. Da sind die Optionen noch begrenzt und es geht nicht zu kompliziert zu. Uns wird es niemals langweilig, denn jedes Spiel ist komplett anders. Das ganze Spielmaterial ist toll gestaltet und es ist nicht absehbar, dass irgendwann ein anderes Spiel Dominion in unserer Gunst ablöst. So lang haben uns Kartenspiele bisher noch nicht gefesselt.
Und eine Info, die eher für euch als für eure Kinder geeignet ist: solltet ihr irgendwann ähnlich infiziert sein, wie mein Schwager, meine Frau und ich, dann könnt ihr Dominion auch online gegen KI oder auch gegen echte Gegner spielen. Das ist die ersten Male etwas frustrierend, denn mit der perfekten Technik machen euch die Gegner in wenigen Spielrunden nass. Aber es ist eine gute Möglichkeit, die Karten kennenzulernen und die Strategie zu optimieren. Im aktuellen Basisspiel der 2. Edition ist ein Code enthalten, um ein Jahr gratis online zu spielen. Hier ist der Link zu der entsprechenden Website. Und die Profis messen sich in den Online-Turnieren der Dominion-Liga. Aber das ist ein langer Weg, wenn ihr jetzt startet.
Ihr habt hoffentlich verstanden, wie toll wir die beiden Kartenspiele Mandala und Dominion finden. Gerade letzteres ist perfekt für die Familie, aber auch für Erwachsene unter sich. Dazu wird es in Kürze auch noch einen ausführlich Bericht zu den Erweiterungen auf meinem Magazin NOT TOO OLD geben. Legt das Spiel am besten unter den Weihnachtsbaum und nehmt Euch ein paar Runden Zeit, um reinzukommen. Und dann heißt es: „Mögen die Kartenspiele beginnen!“
[In Kooperation mit ASS Altenburger]