Ein SUV gehört zur bevorzugten Fahrzeugklasse junger Familien. Es ist der Mix aus Platzangebot, Sicherheit, Style und einer hohen Sitzposition, der Eltern überzeugt. Auf der anderen Seite sind die Sport Utility Vehicle oft auch etwas träge, ziemlich durstig und nicht immer agil im Großstadtverkehr zu manövrieren. Mit dem Land Rover Discovery Sport haben wir nun ein spannendes Modell getestet, welches sich auf jedem Untergrund wohlfühlt und auch als Cruiser für die Langstrecke geeignet ist. Hier ist unser Testbericht.
Man kann uns nicht nachsagen, den Land Rover Discovery Sport nicht auf Herz und Nieren getestet zu haben. Denn wir haben während des zweiwöchigen Testzeitraums unter anderem eine gut tausend Kilometer lange Testfahrt in einen Center Parc nach Belgien absolviert. Das war nicht nur eine Belastungsprobe für die Zuladung sondern auch eine perfekte Gelegenheit, sich einen Eindruck über die Fahreigenschaften und den Komfort zu machen. Aber fangen wir doch erstmal mit der Optik an.
Das Design
Die meisten haben bei der Marke Land Rover immer noch die sehr kantige und wenig aerodynamische Optik der wuchtigen SUV vor Augen. Und für den Land Rover Discovery, den wir auch bereits Probe fahren konnten, stimmt das sogar. Aber dieses kleine Wörtchen „Sport“ als Ergänzung macht aus dem Raumwunder plötzlich ein abgerundetes und sportliches Fahrzeug. Die Individualisierungsmöglichkeiten starten schon bei der Lackfarbe, insgesamt stehen 18 Farbtöne zur Verfügung. Fuji White ist kostenlos, alles andere sorgt bereits für zusätzliche Kosten zum Basispreis.
Das empfinde ich als etwas unglücklich, ein paar mehr Farben sollten in der Basisvariante wählbar sein. Die Farbpalette wird dominiert von dezenten Farben, aber die passen eh am besten zur englischen Bergziege. Unsere Testwagenfarbe Kaikoura Stone wäre nicht meine erste Wahl, aber ich würde auf jeden Fall ‚was Passendes für mich finden. Wem die Auswahl noch nicht reicht, der greift zum Sondermodell Land Rover Discovery Sport Black oder zum Graphite Design-Paket.
Im Innenraum
Der Land Rover Discovery Sport ist im Innenraum größer als es von außen den Anschein hat. Auf der Rückbank haben auch erwachsene Passagiere genug Beinfreiheit. Und auch die Sitzposition der Kinder im Isofix-Kindersitz bietet genug Platz für die Beine und gute Sichtmöglichkeiten nach vorne und aus dem Seitenfenster. Ansonsten wurde auf Staubfänger und Design-SchnickSchnack im Innenraum verzichtet, alle Knöpfe und Bedienelemente sind auf das Nötigste reduziert und zur intuitiven Bedienung angeordnet. Die meisten Aufgaben lassen sich mit dem „InTouch Control“ erledigen, einem Acht-Zoll-Touchscreen mit vielen Features und voller Konnektivität.
Das Navigationssystem leistet solide Dienste, der Sound lässt sich beim Hörspiel für die Kinder auf die Rückbank konzentrieren und das Einlegen des Automatik-Modus erfolgt über einen Drehknopf, der nach dem Start ausfährt. Für die größeren Kinder gibt es einen WiFi-Hotspot, an den sich bis zu acht Geräte parallel andocken lassen. Optional sind sogar noch zwei Klappsitze im Kofferraum zu bekommen, die dann für 5+2 Sitzplätze sorgen.
Der Kofferraum
Dank sensorgesteuerter Heckklappe funktioniert das Öffnen auch mit Taschen oder Kindern auf dem Arm. Die Ladekante ist niedrig und ermöglicht auch kleineren Menschen das problemlose Be- und Entladen. Und das Fassungsvermögen liegt bei maximal 1.698 Litern. Für unsere drei Nächte mit drei Personen in Belgien mussten wir den Kofferraum bis in den letzten Winkel packen, haben aber alles unterbekommen. Mit Kinderwagen wäre es allerdings knapp geworden.
Unterwegs mit dem Land Rover Discovery Sport
Was hilft mir jeglicher Komfort, wenn ich dann vollbeladen auf der Bahn nur schleppend vorankomme, laute Fahrgeräusche oder einen hohen Verbrauch habe? All das erwarten die meisten bei einem SUV. Im Fall des Land Rover Discovery Sport überzeugt der sportliche Brite auch auf der Bahn. Der 150 PS Diesel brauchte auf unserem Ausritt nur knapp über acht Liter, überraschte uns aber mit entspannter Laufruhe auch bei hohen Geschwindigkeiten. Auf der Autobahn gleitet das Kätzchen flott dahin und sorgt für eine für alle Mitreisenden total entspannte und kurzweilige Fahrt.
Im echten Gelände waren wir nicht unterwegs. Zwar ging es auch bei uns mal über Schotter und Waldwege, aber hohe Neigungswinkel und steile Berge haben wir mit dem Land Rover nicht ausprobiert. Das kommt auf Familienausflügen ja auch eher selten vor. Den Land Rover Discovery Sport gibt es als Diesel mit 150 oder 180 PS und als Benziner mit 240 PS, immer als Vierzylinder.
Preise
Einstiegspreise für den Land Rover Discovery Sport sind 33.250 Euro für den kleinsten Diesel und 45.000 Euro für den Benziner. Die Einsteiger-Ausstattungslinie heißt PURE und beinhaltet bereits ein paar Features und Assistenten. Wer in der Basis schon etwas mehr Extras wünscht, nimmt am besten den Land Rover Discovery Sport SE, da gibt es dann schon deutlich mehr. Gesteigert wird das Grundpaket dann noch im HSE oder HSE Luxury. Ansonsten bittet der Hersteller für die meisten Extras nochmal zur Kasse. Privacy Verglasung für 408 Euro, Xenon-Scheinwerfer für 1.199 Euro, ein Parkpaket für 1.020 Euro, Head-up-Display für 1.326 Euro… nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. Weder in den Möglichkeiten und Angeboten, noch im Preis.
Fazit
Ich mag den Land Rover Discovery Sport. Und meine Familie mag ihn auch. Sehr sogar. Das „kleine“ SUV ist ein sportliches Fahrzeug mit viel Platz, welches auch auf der Langstrecke extrem Spaß macht. Es hat auf Wunsch alle Features bezüglich Komfort und Sicherheit, verbraucht nicht viel und ist zumindest im Basis-Anschaffungspreis auch günstig. Sobald ich es dann aber individueller, schicker und besser ausgestattet möchte, steigt der Preis. Trotzdem empfehlen wir Familien bis zu vier Personen, die das gewisse Extra suchen, sich den Land Rover Discovery Sport mal genauer anzugucken.