Ein Gastbeitrag von Petra Wimber
Die einen haben ihre Stärken im Erlernen von Sprachen, die anderen mehr bei Kunst und Musik. Wieder andere Kinder brennen für die Mathematik und naturwissenschaftliche Fächer. Jedes Kind hat seine Stärken und seine Schwächen. Aber besonders das Erlernen von Mathematik scheint für einige Kinder in den letzten Jahren verstärkt zur Qual zu werden – bis hin zu einer regelrechten Mathephobie. Am besten sollten sich die Eltern schon sehr früh um eine gezielte Förderung kümmern, wenn Mathe zu einem Problem für das Kind werden sollte.
Die Lernexpertin und ehemalige Lehrerin Petra Wimber, die immer noch mit Leidenschaft für ihren Beruf brennt, kennt dieses Problem nur zu gut. Im folgenden Gastbeitrag erklärt sie, wie sie mit Schülern spielerisch lernt und ihnen mit Freude das Fach Mathematik beigebracht hat. Sie gibt einfache Lösungsideen mit auf den Weg, damit die Kinder aus dieser Abwärtsspirale herauskommen können.
Nach ihrem Studium unterrichtete Petra Wimber über 20 Jahre als Grundschullehrerin in verschiedenen Schulsystemen, unter anderem auch an einer internationalen Schule. Um Kinder individuell fördern zu können und ihrem jeweiligen Leistungsvermögen gerecht zu werden, befasste sie sich mit der Montessori-Pädagogik. Ihr Fokus lag vor allem auf Kindern mit Lernproblemen. Im Austausch mit den Eltern kristallisierte sich heraus, dass besonders in Mathe ein enormer Leidensdruck auf den Schülern lastet. Die Eltern wollen helfen, wissen aber nicht, wie das gelingen kann.
Als leidenschaftliche Lehrerin suchte Petra Wimber nach einer geeigneten Lösung und entwickelte somit für die Kinder ein logisches System aus hochwertigen Holzbausteinen, die „Intuitibrix“. Das einfache und strukturierte Schulmaterial hilft Kindern dabei, selbständig und selbstkontrolliert zu arbeiten. Gleichzeitig können sie spielerisch und mit viel Freude die Mathematik kennenlernen. Lernexpertin Petra Wimber wünscht sich, dass Kinder wieder Spaß am Mathe lernen bekommen. Über ihre internationale Webseite www.intuitibrix.ch können Schulen und Eltern sich die „Intuitibrix“ bestellen.
Warum ist Mathematik für so viele ein Problem?
Mathematik ist ein Thema, bei dem Zahlen und Rechnungen auftauchen. Und nicht jeder Mensch hat ein Zahlengedächtnis oder den perfekten Zugang zu mathematischen Lösungswegen und Rechenansätzen. Manche Menschen kommen eher vom Gefühl her und denken mehr mit dem Herz, als mit dem logischen Verstand. Sie werden eher Künstler, Sportler oder können dafür perfekte Aufsätze schreiben. Die Mathematik ist mit zunehmend Alter bei einer Schullaufbahn auch mehr und mehr realitätsfern und erweckt bei den Schülern den Eindruck, dass man sie im Alltag gar nicht brauche. Das entfernt die Schüler zusätzlich mehr und mehr und das innere Sträuben gegen das Unterrichtsfach wächst weiter.
Die Perspektive der Eltern
Eltern wollen immer helfen und dem Kind auch in jeder Lage die beste Lösung zukommen lassen. Doch vor allem erfolgsorientierte Väter verlieren dabei oftmals die Tatsache aus den Augen, dass das Kind auch eine liebevolle Schulter sucht und Schwächen aufgefangen wissen will. Zuviel Druck zu machen und nur fordernd und mit Zwang zu reagieren, wird wahrscheinlich nach hinten losgehen und sehr viel Leid innerhalb der Beziehung verursachen.
Eltern sollten daher immer die Schwächen akzeptieren und mit Liebe bewältigen. Das Kind braucht bei einer Schwäche einen starken Papa und muss nicht zuerst auf die eigene Stärke hingewiesen werden. Es ist auch kein eigenes Versagen, gerade Männer projizieren die Schwächen oft auf sich selbst. Kein Meister ist bisher vom Himmel gefallen, erinnern Sie sich auch immer wieder an Ihre eigene Schulzeit und daran, was Sie sich damals von Ihren Eltern gewünscht hätten.
Hilfestellungen und Lösungsansätze
Kinder mit Rechenproblemen haben Probleme mit der Mengenvorstellung. Für sie ist jede Zahl nur ein Symbol. Man kann sich das vorstellen, wie wenn man beispielsweise lernen müsste: Haus plus Elefant gleich Berg. Die Begriffe stehen in keinem Zusammenhang. Zahlen benennen können Kinder schnell, aber wie viel das jeweils ist, wissen sie nicht. Das bedeutet, Kinder müssen lernen Mengen zu erkennen. Also muss man diese sichtbar machen. Die wichtigsten Hilfsmittel in den ersten Klassen waren Hände und das Zwanzigerfeld. Mengen bis zur Zahl fünf können Kinder mit etwas Übung auf einmal erkennen.
Bei größeren Zahlen braucht man eine Struktur. Das bedeutet, dass zum Beispiel bei der Darstellung der Zahl 7 die 5 und die 2 erkennbar sein müssen. Bei den Händen bedeutet das 5 Finger und 2 Finger, beim Zwanzigerfeld 5 Plättchen und 2 Plättchen. Dies ist auch wichtig, damit Kinder vom zählenden Rechnen wegkommen. Wenn Kinder dann die Zahlen und die Mengen beherrschen, muss man eine Verbindung zwischen den beiden herstellen. Also beispielsweise 5 Punkte und die Zahl 5 als zusammengehörig.
Wenn die Zahlenräume größer werden, braucht es anderes Material. Im Zahlenraum bis 100 kommen die Zehnerstangen und Einerwürfel zum Einsatz. Wie viel ist denn die Zahl 57? Es sind 5 Zehnerstangen und 7 Einer. Die 5 bedeutet nicht 5, sondern 50. Unter der 7 ist nämlich eine 0 versteckt. Im Zahlenraum bis 1000 gibt es dann zusätzlich Hunderterplatten, die die Mengendarstellung ermöglichen. Wichtig ist an dieser Stelle, dass Kinder erkennen, dass immer 10 einer Einheit eine größere Einheit ergeben – also 10 Einer gleich 1 Zehner, 10 Zehner gleich 1 Hunderter und so weiter.
Wenn Kinder von der 4. bis 6. Klasse Matheprobleme haben, fehlt ihnen das Verständnis für den Aufbau der Zahlen. Dieses Problem kann nur gelöst werden, wenn man viele Schritte zurückgeht. Es hat keinen Sinn mit Kindern Aufgaben mit Kommastellen zu rechnen, wenn sie den Aufbau des Stellenwertsystems nicht verstanden haben. Grundsätzlich gilt einfach, dass Kinder mit Rechenproblemen Material zum Anfassen brauchen.
Das einfache und strukturierte Schulmaterial der „Intuitbrix“ hilft Kindern dabei, selbständig und selbstkontrolliert zu arbeiten. Gleichzeitig können sie spielerisch und mit viel Freude die Mathematik kennenlernen. Lernexpertin Petra Wimber wünscht sich, dass Kinder auf diesem Weg auch wieder Spaß am Mathe lernen bekommen und die Mathematik so nicht für sich abschreiben. Über ihre internationale Webseite „www.intuitibrix.ch“ können Schulen und Eltern sich die „Intuitibrix“ bestellen. Gerade die Grundschulen können sich hier einen enormen Input an die Seite holen und mit einer echten Expertin kooperieren.
Fazit
Aller Anfang ist schwer – gerade beim Thema Mathematik. Mit diesen Gedanken von Petra Wimber kann es auch Ihrem Kind gelingen, einen besseren Zugang zu diesem Unterrichtsfach zu finden und in der Zukunft mathematische Probleme im Handumdrehen lösen zu können.
Titelbild © Keira Burton (Pexels)