Jeder kennt das Gefühl, wenn man den Jahrmarkt, die Kirmes, den Send, den Rummel oder den Dom seiner Kindheit besucht: Alte Erinnerungen werden wach. Für ein paar Fahrchips habe ich als Kind vor 30 Jahren den Musik-Express geputzt und später als pubertierender Teenager die erste Freundin im Auto-Scooter mitgenommen. Natürlich rückwärts. Versteht sich.
Dieses Jahr war es dann endlich auch für meinen Sohn soweit. Der Spaziergang mit Frau und den Großeltern über die Jacobi-Kirmes in Ascheberg. Wohl gemerkt ist das die größte Dorfkirmes im Münsterland, also ein echter Knaller was das Angebot an Fahrgeschäften angeht.
Die Rekommandeure (so heißen die Jungs mit den flotten Sprüchen hinterm Tresen) heizen das Volk an und lassen so einige Gesichter bei einer Extra-Runde im „Breakdance“ grün werden. Es riecht nach Zuckerwatte und alle zehn Meter flankiert ein Bierstand die beschauliche Dorfstraße.
Mein Sohn ist an diesem Sonntag in exakt dem gleichen Kinderkarussell gefahren, wie ich vor 35 Jahren. Der Moonraker stand immer noch vor dem Formel-1-Wagen aus den Siebzigern. Und der MB-Track lieferte sich immer noch ein Rennen im Kreis mit dem Feuerwehr-Auto. Ganz ehrlich: Der Augenblick des Starts mit dem Freudestrahlen im Gesicht Deines Kindes ist unbezahlbar.
Da lässt man sich auch gerne dreimal im Kreis kutschieren, denn bei einem Alter von fünfzehn Monaten darf ein Elternteil noch mitfahren. Umsonst! Und sowieso ist ja der nächste Bierstand nicht weit. Ich freue mich schon aufs nächste Jahr, wenn es mit dem UFO in die Höhe geht. Vorausgesetzt, der Hebel wird gezogen. Das ist aber eine andere Geschichte und die erzählt Euch bald Herr Schröder hier auf daddylicious.de.