Wir haben Euch den Blog von Sarah bereits vorgestellt. Und wie das so ist haben wir Sie gleich für einen ganz besonderen Gastbeitrag verhaftet. Also eigentlich zwei, denn nächste Woche darf ihr Ehemann Stefan seine Sicht der Dinge schildern. Heute ist also Sarah dran: Über die Stunde der Väter, das Pils auf dem Spieli und klare Ansagen vom vermeintlichen Oberhaupt der Familie.
Papa macht das schon – Väter in Elternzeit needed
„Paaaaapaaaaa, ich hab Kaaaaakaaaa!!!“ Wenn man morgens von diesem Satz geweckt wird, weiß man, der Mann hat Elternzeit. Elternzeit beim zweiten, dritten oder x-sten Kind. Das Magazin Eltern schrieb in einer ihrer letzten Ausgaben unter der Überschrift „Papas große Stunde“ ein Zitat von Väterforscher Dr. Harald Verrenk von der Uni Wien „Mit dem zweiten Kind kommt die Stunde der Väter. Da die Mama vom Neuankömmling in Beschlag genommen wird, können sie ihren Großen bieten, was es in dieser Zeit sehr wahrscheinlich vermisst: Aufmerksamkeit, Liebe, und vor allem Zeit. Für ihn die Chance, seinen Beziehung um älteren Kind zu festigen und unabhängiger von der Mutter zu gestalten.“
Ja, das kann ich unterschreiben. Mein Mann hat diesmal zu Beginn einen Monat Elternzeit genommen und ja, er wird hier gebraucht, sehr gebraucht. Von unserem kleinen Sohn, um sich kennenzulernen, von mir, um den Supergau von Babyblues zu verhindern und vor allem von unserer Lütten. Die große Kleine ist ja selbst erst 2,5 Jahre alt und braucht gerade wohl mehr denn je einen starken Mann an ihrer Seite. Und Mann, das ist hier genau das richtige Wort.
Die Kleine braucht gerade keine weichgespülte Mama, die an jeder Stelle ein Psychogramm des entthronten Erstgeborenen erstellen will. Die in jeder Trotzheulerei (und davon gibt’s bei 2,5-jährigen eine ganze Menge) ganz schlimme, tiefe Verletzungen und Zurückweisungen erahnt. Der bei jedem „Maaaamaaaa!!!“ ein Schauer über den Rücken läuft, weil sie bloß nicht ihr Kind vernachlässigen will. Eine Mama, die sich gerade am liebsten 10-teilen würde, um jedem, aber auch wirklich jedem, der Wünsche und Bedürfnisse ihrer Schätze gerecht zu werden.
Papa ist da anders, Papa macht das anders. Nein, Kind wird nicht in Watte gepackt. Hier herrscht Zuckerbrot und Peitsche. Papa trifft sich mit Papa auf Spieli, trinkt dort Bier und rutscht Rutschen auf Spielplätzen, welche definitiv nicht für diese Altersklasse sind. Er kocht gemeinsam mit dem Kind der Mama was im Wochenbett und er schläft nachts auf der Matratze neben ihr, wenn sie wegen einem Albtraum aufwacht. Aber er macht auch klare Ansagen.
Ich würde sogar sagen, hier knallt’s ordentlich. Aber genau das ist meiner Meinung nach das, womit unsere Tochter gerade ihren sicheren Halt behält. Nicht in Watte gepackt zu werden. Zu spüren, dass da jemand an ihrer Seite ist, der nicht unsicher ist, der das schon richtig macht. Papa ist hier gerade der Held und das ist gut so. Ich freue mich für uns alle vier, dass es möglich ist, diese gemeinsame Zeit hier zu haben und unser Papa, der ist hier für alle needed – urgently.
„Papa ist da anders, Papa macht das anders. “ Sehr schön geschrieben. Schade doch, dass so wenige Väter von Ihrer zum Teil doch recht kurzen Zeit mit den Lütten bloggen.