Wer kennt die Sätze „Wie schnell die Zeit doch vergeht!“ und „Boah, ist der schon groß geworden!“ nicht? Gefühlt ist die Nachricht von der Schwangerschaft noch taufrisch, der kugelrunde Bauch nach wie vor in bester Erinnerung und die Geburt ebenso klar vor Augen. Umso mehr muss man sich manchmal genau diese reiben, wenn nun, drei Monate nach der Geburt, der Sprössling putzmunter im Wohnzimmer rumliegt, die Eltern ordentlich auf Trapp hält und zur Freude aller prächtig wächst und gedeiht. Noch immer wirkt das Ganze wie ein kleines Wunder und manchmal immer noch nicht ganz real. Drei Monate mit Baby an Bord, das ist ja quasi die Steilvorlage schlechthin für ein erstes kleines Zwischenfazit. Neugierig? Dann mal los:
Nachdem die Hebamme in der ersten Zeit noch regelmäßig vorbeischaute, schmeißen Mama und Papa den Laden mittlerweile allein und das gar nicht mal so schlecht. Fremde Hilfe wird kaum benötigt, das Team wird von Tag zu Tag eingespielter und verrichtet die Aufgaben präzise wie ein Schweizer Uhrwerk, auch wenn nicht immer alles rosarot, sondern durchaus auch mal recht anstrengend ist. Und obwohl es täglich neue (mal mehr und mal weniger große) Herausforderungen und Neuerungen gibt, macht sich bereits eine erste, kleine Routine bemerkbar. Stück für Stück kehrt ein bisschen mehr Alltag in die kleine Familie ein, der allen Beteiligten irgendwie auch gut tut.
Der Traum aller Eltern: Wenn das Baby schläft wie ein Baby
Was allerdings nicht heißen soll, dass easy going angesagt ist, im Gegenteil. Bestes Beispiel ist der Schlaf. Ok, es gibt ab und zu durchaus mal ganz fantastische Nächte, in denen der Nachwuchs (Achtung Wortwitz) „schläft wie ein Baby“. Allerdings ist oft genau das Gegenteil der Fall und die Eltern fühlen sich am nächsten Morgen, als ob sie jemand mit der Schüppe geweckt hätte. Kurzum: Das Baby schläft in dieser Zeit noch relativ viel, allerdings nicht immer zur gewünschten Zeit. Die Nächte sind also ähnlich kurz wie damals zu besten Feier-Zeiten, allerdings mit anderem Programm. Statt „Hoch die Tassen“ heißt es für den engagierten Papa nun „Hoch die Flaschen“. Gemeint sind natürlich die nächtlichen Milchflaschen für Raupe Nimmersatt.
Auf den Feierabend hat Mann sich schon immer gefreut – mit Nachwuchs zu Hause allerdings noch einmal deutlich mehr
Aber gut, wenigstens sieht Daddy den Nachwuchs so ein bisschen mehr, denn wochentags ist die gemeinsame Zeit in der Regel mittlerweile rar. Die erste Teil der wunderbaren Elternzeit (2 x 4 Wochen) ist leider schon vorbei und der Dienst an der Schüppe steht wieder auf dem Plan. Nicht das Mann sich nicht auch früher schon auf die Feierabende und zu Hause gefreut hätte, aber bei der Aussicht auf einen tollen, gemeinsamen Abend mit Baby ist das Ganze doch noch mal eine ganz andere Hausnummer. Viel Zeit bleibt zwar nicht, aber 1-3 Stunden sind definitiv besser, als gar nichts. Um so viel wie möglich vom Sprössling zu haben, werden die Abende deshalb auch ganz anders gestaltet, als früher. So schnell wie möglich nach Hause, dort angekommen sind Handy, TV-Programm und oft auch diverse Hobbies erstmal nebensächlich, stattdessen wird sich das Kind geschnappt, um es zu füttern, zu wickeln, zu baden oder einfach nur um zu spielen.
Dieser Moment, wenn die Nachbarn einen schönen Urlaub wünschen, obwohl nur die Schwiegereltern besucht werden
Ähnlich wie wochentags, hat sich auch die Agenda an den Wochenenden im Vergleich zu der Zeit ohne Nachwuchs verändert. Sie ist (welch Wunder), deutlich familienfreundlicher geworden. Ok, gemeinsame Spaziergänge gab es damals auch schon, allerdings nicht annähernd so oft, wie in diesen Tagen, der Kleine muss schließlich raus, frische Luft tut ihm gut. Mit dem Einzug vom Frühling starten nun auch immer öfter diverse Ausflüge, immer wieder die gleiche Kinderwagen-Runde in der Umgebung wird auf kurz oder lang schließlich langweilig. Haben früher für einen kleinen Trip Frau, Mann, Auto und gute Laune gereicht, bedarf es nun deutlich mehr: Mama, Papa, Auto, Maxi Cosi, Kinderwagen, etliche Lagen Klamotten, Nahrung, Fläschchen, Wickelzeug etc. – kaum zu glauben, wie schnell selbst ein relativ großes Auto dermaßen vollgepackt ist, dass die Nachbarn am Gartenzaun sogar einen schönen Urlaub wünschen, obwohl es nur zum Kaffeekränzchen mit den Schwiegereltern geht.
Babyschwimmen fetzt!
Aber nicht nur zu Ausflügen stehen Touren mit dem Auto an, es gibt nach wie vor auch zahlreiche Termine. Idealerweise ist der Papa so oft wie möglich mit an Bord, denn a.) kann er immer eine wertvolle Hilfe sein und b.) hat er selbst auch noch eine Menge davon. Unterstützend wirkt er zum Beispiel bei Arztbesuchen, sei es im Zuge der ersten Erkältung, bei U-Untersuchungen oder den gefürchteten Impfungen. Ist für den kleinen Dötz doch viel schöner, wenn Mama UND Papa seelischen Beistand leisten, wenn es feste piekst und weh tut. Aber natürlich soll das selbsternannte Familienoberhaupt nicht nur bei unangenehmen Terminen mit von der Partie sein, äußerst schöne Momente und Erinnerungen gibt es unter anderem bei diversen Kursen wie zum Beispiel dem Babyschwimmen. Dieser Moment, wenn Papa mit dem Nachwuchs durch das Becken hüpft und sich beide freuen wie Bolle – unbezahlbar!
Ob Taufe, Urlaub oder die ersten gemeinsamen Feiertage – es gibt immer irgendwas zu planen
Was übrigens auch nach drei Monaten nicht aufhört, ist die permanente Planung diverser Ereignisse. Aktuelle Themen: Soll das Kind getauft werden? Wenn ja, wo? Und wann? Und wer wird eingeladen? Bald ist Ostern, wie werden die Feiertage gestaltet? Auch ein erster kleiner Familienurlaub steht irgendwann an und will rechtzeitig organisiert werden. Wo soll es hingehen? Schon im Flugzeug reisen oder lieber mit dem Auto irgendwohin? Und wie lange? Fragen über Fragen…! Aber genauso souverän wie den Alltag, managen Mum und Dad auch diese Punkte. Läuft.
Es ist und bleibt also weiterhin spannend. Mal sehen, wie die nächsten drei Monate so werden, schließlich wird der Nachwuchs ja kontinuierlich lebhafter und irgendwann auch mobil. Einen Beweis dafür gibt es sicher schon während des nächsten Zwischenfazits im Juni… ;-)
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