Nicht nur im echten Leben, auch im digitalen Wahnsinn halten wir Väter zusammen. Es gibt ein paar bloggende Papas, mit denen wir freundschaftlich verbunden sind. Daher haben wir uns zu viert zu dem Väternetzwerk PapaBlogs zusammengeschlossen. Einer davon ist Richard, ein noch recht junger Papa mit seinem Blog Papammunity. Und weil wir glauben, dass ihr ihn kennenlernen solltet, stellen wir euch Richard und seinen Dadblog Papammunity heute in unserem Papa-Interview vor.
Zehn Fragen an Richard von Papammunity
1. Wir zwei kennen uns schon einige Zeit, aber stell dich doch mal unseren Lesern vor: wer bist Du und was machst Du?
Ich bin Richard, Jahrgang 1983, verheiratet und Vater eines Sohnes. Ich bin als Marketing Manager in einer Digital Agentur tätig und in meiner Freizeit bin ich leidenschaftlicher (Papa)blogger. Daher entstand während der Schwangerschaft meiner Frau unser Elternblog “Papammunity”.
2. Dein Sohn Hugo wurde 2018 geboren und hat dich motiviert, einen Blog zu starten. Für wen ist Papammunity gedacht und was gibt es dort?
Richtig, im Grunde entstand die Idee dazu rein zufällig. Als werdender Vater, der beruflich hier und da mit Blogs in Kontakt kommt, habe ich natürlich versucht mich auf die vielen neuen Dinge, die da auf uns Eltern zukommen, zu informieren. Ich habe viele inspirierende und spannende Mamablogs gefunden, leider wenig aus der Papa-Perspektive. So kam dann eins zum anderen.
Inzwischen ist Papammunity zu meinem Baby geworden, dass sowohl unseren Familienalltag widerspiegelt, als auch eine Plattform für Väter und Mütter gleichermaßen sein soll. Daher sehen wir uns auch als Elternblog, um (werdenden) Vätern und Müttern, die auf der Suche nach persönlichem Erfahrungsaustausch, Produkttests und Ratgebern sind, eine Anlaufstelle zu bieten, genau diese Informationen zu finden.
Letztendlich spielt aber auch meine eigene Geschichte eine prägende Rolle für unser Blog. Als Adoptivkind habe ich meinen leiblichen Vater nie kennengelernt. Daraus resultiert wohl auch mein inneres Bestreben, ein liebevoller, fürsorglicher und aktiver Vater für unseren Sohn zu sein.
3. Gerade im Family-Kosmos ist zu sehen, dass viele Influencer sich auf Instagram konzentrieren. Wäre das nicht einfacher gewesen?
Instagram ist ein sehr lebendiger Teil der Community. Auch wir erreichen hier mit unserem Papammunity-Account unsere Elterngemeinschaft. Wir können weitere Einblicke in unser Familienleben geben und ganz aktiv in den Austausch gehen. Darüber hinaus flankieren wir unsere Blogartikel über Instagram, Facebook, Pinterest & Co., um mit unserem Blog als zentrales Medium den Leser*innen echten Mehrwert zu geben.
Ich bin überzeugt, dass das Blog unser Leben aus der Papa-Perspektive weitaus besser transportiert und anderen Eltern dauerhaft mehr gibt, als ein reines Instagramprofil. Die sozialen Netzwerke entwickeln sich schnell, ein sich ständig anpassender Algorithmus macht es mitunter schwer, seine Zielgruppe kontinuierlich zu erreichen. Hier ist unser Elternblog als Plattform mit über 150 Artikeln weitaus mehr im Fokus für Väter und Mütter.
4. Dein Blogname lässt darauf schließen, dass Du eine Community aufbauen möchtest. Was bietest Du deinen Followern neben Texten noch an?
Genau, der Grundgedanke ist, mit (werdenden) Eltern in den Austausch zu gehen. Wir möchten unsere Erfahrungen teilen und von anderen Eltern lernen. Niemand hat das Eltern sein erfunden und vor allem werdende Väter habe viele Fragen, die beantwortet werden wollen. Daher die Zusammensetzung aus “Papa” und “Community” = Papammunity.
Uns ist der Austausch in den Kommentaren zu den Artikeln sehr wichtig. In der Kategorie “Extras” geben wir unseren Leser*innen ein FAQ, ein kleines Fachbegriff-Lexikon sowie unsere Literaturtipps mit auf den Weg. Hier gibt es einige richtig spannende Elternratgeber, die ich gerne schon gelesen hätte, bevor ich Vater wurde.
Zusätzlich zum Blog lebt der Community-Gedanke vor allem in unseren Social Media Kanälen. Neben Instagram ist dies unsere Facebook Seite + Gruppe. Noch relativ frisch bieten wir darüber hinaus auch unseren monatlichen Newsletter an, der die aktuellen Blog Geschehnisse zusammenfasst sowie ein paar unserer Lieblings Beiträge in anderen Elternblogs präsentiert.
5. Derzeit wird viel über Vereinbarkeit und den Spagat zwischen Job und Familie diskutiert. Wie hast Du das für dich gelöst?
Ein immens wichtiges Thema, das glücklicherweise immer präsenter wird. Vereinbarkeit bedeutet für mich auch, dass überholte Rollenbilder aus den Köpfen der Gesellschaft kommen. Vater sein ist einerseits natürlich cool, andererseits aber auch von allergrößter Bedeutung für ein Kind.
Somit unterstütze ich jegliche Familienkonstellation, um sowohl privat als auch beruflich im Einklang zu sein. Meiner Erfahrung nach gibt es nichts wichtigeres als Zeit. Diese mit der Familie verbringen zu können, ist unbezahlbar.
Ich bin dankenswerter Weise in der Situation, größtenteils im Home Office arbeiten zu können. Somit entfällt der Arbeitsweg und ich kann deutlich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen. Auch habe ich im Job eine gewisse Flexibilität, die es mir erlaubt, Care-Arbeit gleichermaßen zu managen und damit ein aktiver Teil unseres Familienalltags zu sein.
6. Du bist in Osnabrück geboren und ihr wohnt dort immer noch. Das scheint ein familienfreundliches Fleckchen zu sein…
„Ich komm zum Glück aus Osnabrück!” So oder so ähnlich… :-)
Absolut, ich bin hier geboren und aufgewachsen und nach einigen Abstechern bewusst wieder zurückgekehrt. Es passt hier vieles zusammen. Die Stadt hat eine überschaubare Größe, sehr viel Grün, Kultur und Freizeitmöglichkeiten.
Das Osnabrücker Land ist absolut wundervoll, tolle Ausflugsziele – vor allem für Familien – mit viel Natur. Ein Besuch lohnt sich immer, hier ein paar Tipps.
7. Wie sieht denn eure Planung aus? Habt ihr noch Platz im Familienauto?
Platz im Familienauto ist noch, aber wir werden auch nicht jünger… Mal schauen, Hugo ist jetzt 3 ½, wir lieben jede Minute, die wir gemeinsam verbringen und sind sehr dankbar und glücklich, gesund zu sein und ihm eine unbeschwerte, mit Abenteuern gespickte Kindheit bieten zu können.
Nichtsdestotrotz gefällt uns der Gedanke eines Geschwisterchens sehr gut. Meine Frau und ich haben beide Geschwister, daher können wir uns das gut vorstellen.
8. Was siehst Du aktuell als die größte Herausforderung für junge Papas?
Puh, eine gute, wenn auch schwere Frage. Ich hoffe, dass Vatersein präsenter wird und aktive Vaterschaft cool ist. Wir erleben langsam aber sicher einen Wandel, bei dem alte Rollenbilder durchbrochen werden. Hier müssen vor allem auch die Männer und werdenden Papas ihren Teil zu beitragen. Es ist wichtig, sich als Vater nicht zu verstecken. Familie und Haushalt sind gleichermaßen auch Teil des Mannes. Das Eltern sein ist ein Geschenk, dessen wir uns bewusst sein sollten. Nehmt bspw. euer Recht auf Elternzeit in Anspruch und nutzt diese einmalige Zeit mit eurem Kind. Eine riesen Möglichkeit, von Beginn an eine enge Vater-Kind Bindung aufzubauen, die es so in der Vergangenheit nicht gab bzw. viel zu wenig wahrgenommen wurde.
Des Weiteren erachte ich das Vorbereiten auf das Vatersein als sehr wichtig. Gerade beim ersten Kind – egal in welchem Alter ich mich befinde – beginnt ein völlig neues Leben. In unseren Literaturtipps findest Du einige richtig lesenswerte und spannende Bücher für Väter und Mütter gleichermaßen, die meinen Horizont als Vater ungemein erweitert haben.
9. Welchen Song singst Du deinem Sohn zum Einschlafen vor?
Leider singe ich ziemlich schlecht, deswegen erspare ich ihm das. Aber zum einen haben wir eine feste Abendroutine, bei der das gemeinsame Lesen eines Buches oder das Hören einer Geschichte mit der Toniebox dazugehört.
Hugo ist schon mehr Papa-Kind, muss ich sagen, weshalb das ins Bett bringen in den ersten zwei Jahren fast ausschließlich bei mir lag. Da war es fester Bestandteil, mit der Spieluhr mitzusummen, während er auf meinem Arm eingeschlummert ist.
10. Dein Sohn ist drei. Was spielt ihr momentan am liebsten zusammen?
Das variiert schon recht stark. Er ist noch nicht wirklich auf ein, zwei Sachen total fixiert. Auch wenn Fahrzeuge aller Art von klein an am meisten Interesse bei ihm geweckt haben. Daher wird schon regelmäßig mit Autos etc. gespielt.
Seit ein paar Wochen sind aber auch Puzzle sehr angesagt. Eine tolle Beschäftigung zu zweit oder zu dritt. Langsam aber sicher werden auch Bücher interessanter und man kann sich fast immer mit ihm hinsetzen, um sich ein paar Bücher anzugucken.
Mit 3 ½ wird der Familienalltag inzwischen aber auch wesentlich aktiver. Gerade jetzt im Sommer auf den Spielplätzen, oder im Garten mit Sandkasten, Baumhaus, Fußball und den Stapelstein Spielbausteinen.
Lieber Richard, vielen lieben Dank für die spannenden Infos zu dir, deiner Familie und deinem Blog Papammunity. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg.