Familienleben

Papas Leitfaden zum Schutz der Privatsphäre der Familie in einer digitalen Welt

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Das Internet ist auch insbesondere für Familien zu einem festen Bestandteil des Alltags geworden, unsere Kinder wachsen von klein auf an auch im digitalen Kosmos auf. Bereits in der Schule wird das Netz für Recherche genutzt, im Berufsleben wird teilweise im Homeoffice gearbeitet und auch in der Freizeit wird immer wieder das Handy zur Kommunikation oder für das Entertainment gezückt.

Während uns das World Wide Web eine ganz neue Welt mit scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten eröffnet, dürfen die Gefahren nicht unterschätzt werden. Cyberkriminalität ist schon lange keine Randerscheinung mehr, immer mehr Unternehmen und Privatpersonen sind betroffen. Daher ist es unumgänglich, entsprechende Schutzmaßnahmen zu treffen, damit die ganze Familie sicher surfen kann. In unserem Ratgeber erklären wir euch wichtige Begriffe und zeigen, wie ihr euch und eure Familie im digitalen Kosmos noch besser schützen könnt.

Die Gefahren im Internet

Oft wird gesagt, wie gefährlich das Internet ist und dass man seine Online-Privatsphäre im digitalen Raum schützen soll. Aber warum eigentlich? Nur wer versteht, mit welchem Risiko die Internetnutzung einhergeht, wird den Fokus wirklich darauf legen können, sich ordentlich zu schützen. Die Gefahren sind tatsächlich sehr vielfältig. Hier ein Überblick:

  • Betrug: Betrug im Internet hat viele Gesichter. Von Fake-Websites über Phishing-Angriffen ist die Palette breit. Eine beliebte Masche von Cyberkriminellen ist es, an persönliche Daten zu  gelangen und diese zu missbrauchen.

Laut aktueller Umfragen besteht zum Beispiel die größte Angst unter den Amerikanern (64 %) darin, dass Hacker Zugriff auf ihre finanziellen Daten erhalten, weshalb immer mehr Menschen ein Tool zum Entfernen von Daten im Internet nutzen.

  • Schadprogramme: Schadprogramme wie Viren, Trojaner und Würmer können nicht nur die betroffenen Endgeräte stilllegen, sondern auch sensible Daten, die darauf gespeichert sind, freigeben. Dies gelangt zum Beispiel durch das Herunterladen von unsicheren Dateien oder dem Öffnen vom E-Mail-Anhängen.
  • Cyber-Mobbing: Mit zunehmender Nutzung des Internets ist Cyber-Mobbing zu einem verbreiteten Problem geworden. Die online stattfindende Belästigung oder sogar Bedrohung kann ernstzunehmende Folgen für das Wohlergehen des Betroffenen haben.
  • Ungeeignete Inhalte: Das ungefilterte Internet bietet nicht nur hilfreiche Informationen, sondern auch rassistische, pornografische und gewaltverherrlichende  Inhalte. Hier gilt es, die jüngeren Familienmitglieder optimal zu schützen.
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© Boitumelo (Unsplash)

Aufklärung ist die halbe Miete

Wenn es um Online-Sicherheit geht, stehen Aufklärung und Austausch innerhalb der Familie ganz oben. Alle Familienmitglieder sollten sich über die Gefahren des Internets bewusst sein und einen achtsamen Umgang im Netz wahren.

Wer darüber informiert ist, wie ein persönliches Video oder andere sensible Informationen auf Social Media von Hackern für Betrugsmaschen genutzt werden kann, wird zweimal nachdenken, ob der Post wirklich so online veröffentlicht werden sollte.

Gleiches gilt beispielsweise für das Herunterladen von Dateien. Familienmitglieder sollten sich informieren, welche Quellen im Internet sicher sind und wo Dateien heruntergeladen werden können.

Letztlich sollte eine offene Kommunikation über Aktionen im Internet gefördert werden. Im Idealfall kommt das Kind zu den Eltern, wenn online etwas Negatives passiert oder irgendetwas Ungewöhnliches passiert.

Aktualisierte Software und Antivirenprogramme

Um sich vor Viren und Trojanern zu schützen, ist nicht nur ein achtsamer Umgang im Netz erforderlich, es gibt auch diverse technische Hilfsmittel. So ist es von wesentlicher Bedeutung, Schadprogramme zu installieren, wie zum Beispiel eine Firewall oder ein Anti-Viren-Programm. Damit diese zuverlässigen Schutz bieten, müssen sie immer aktualisiert sein. Gleiches gilt auch für das Betriebssystem.

Unsere Kinder werden in einer digitalen Welt groß
© Ivan Samkov (Pexels)

Sichere Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung

Von Online-Gamingportalen über Online-Banking bis hin zu Online-Shops gibt es immer mehr Portale, für deren Zugriff ein Konto mit Login-Daten erstellt werden müssen. Hierbei handelt es sich um ein begehrtes Angriffsziel für Hacker, schließlich können auf diese Weise sensible Informationen gestohlen werden.

Es ist daher von hoher Wichtigkeit, die Login-Daten mit Bedacht auszuwählen. Leider gibt es immer noch viele Menschen, die leicht zu hackende Standard-Passwörter wie “12345678” wählen. Ein starkes Passwort hingegen sollte

  • eine beliebige Kombination sein,
  • aus Klein- und Großbuchstaben bestehen,
  • Sonderzeichen und Ziffern enthalten

Zudem sollten wichtige Konten wie Online-Banking durch die Zwei-Faktor-Authentifizierung doppelt gesichert werden. So müssen zum Beispiel Transaktionen nach der Eingabe über das Handy endgültig freigegeben werden. Es gibt diverse Tools, um solche Aktionen doppelt abzusichern.

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© Tumisu (Pixabay)

Eingeschränkten Internetzugriff aktivieren

Es liegt in der Verantwortung der Eltern zu kontrollieren, was ihre Kinder im Internet machen. Hier gibt es einfachere Wege, als dem Jugendlichen immer über die Schulter zu gucken und Einhalt zu gebieten. So gibt es Webbrowser und Suchmaschinen, die speziell für Kinder entwickelt worden sind. Die angezeigten Inhalte sind nicht nur kindgerecht, sondern auch auf Hochwertigkeit gefiltert. Daneben könnte man für Jugendliche die sogenannten Instagram Teens Accounts in Erwägung ziehen.

Darüber hinaus können auch bei den herkömmlichen Suchmaschinen Filterfunktionen aktiviert werden. Auf diese Weise kann man beispielsweise erwirken, dass keine pornografischen Inhalte angezeigt werden.

Es besteht außerdem die Möglichkeit, jedem Familienmitglied ein eigenes Benutzerkonto einzurichten, das über angepasste Schutz- und Filterfunktionen verfügt.

Fazit

Für einen sicheren Umgang im Netz müssen nicht Hunderte von Euro in Sicherheitsmaßnahmen investiert werden. Sicherlich sind gute Schadprogramme unverzichtbar, doch viel kann bereits durch Aufklärung erreicht werden. Sind sich alle Familienmitglieder der möglichen Gefahren bewusst und pflegen einen gewissenhaften Umgang im Internet, ist dies bereits Gold wert.

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