Eine der herausfordernden Aufgaben von Eltern mit Schulkindern ist es, ihnen den Umgang mit Geld beizubringen. Dabei soll unsere Taschengeldtabelle eine nützliche Hilfestellung sein. Denn das Thema ist komplex und fängt mit der richtigen Höhe an. Aber nicht allein das ist entscheidend. Es stellt sich natürlich auch die Frage, welche Ausgaben von dem Taschengeld getätigt werden müssen. Und da hat jede Familie andere Möglichkeiten und auch eine andere Einstellung. Insofern dient unsere Taschengeldtabelle nur als grobe Orientierung. Lasst uns gern wissen, wie ist dieses Thema gelöst habt.
Früher war nicht alles besser, aber die Sache mit dem Taschengeld irgendwie einfacher. Kinder hatten ein Sparschwein im Kinderzimmer und ein Sparbuch bei der Bank. War das Schwein voll, wurde eingezahlt. Darauf gab’s sogar Zinsen. Und den Weltspartag mit Knax-Heft. Und wenn dann ein Wunsch erfüllt werden sollte, wurde abgehoben und beim Spielzeugdealer des Vertrauens fette Beute gemacht. Heute ist das Thema Taschengeld etwas komplexer, allein schon durch Online-Banking und bargeldlosem Zahlen. Trotzdem haben wir vor der Taschengeldtabelle ein paar grundlegende Tipps zum Taschengeld:
Ab wann sollte ein Kind Taschengeld bekommen?
Experten raten, einem Kind spätestens zur Einschulung, also mit etwa sechs Jahren, jede Woche ein Taschengeld zu zahlen. Denn zur Schule gehört nicht nur in Mathe das Rechnen mit Geld. Oft sind in der Schule auch kleine Summen mitzubringen, zum Beispiel für den Spind beim Schwimmunterricht. Oder für das Schulfest wird die Devise ausgegeben, Geld für die Klassenkasse zu sammeln. Somit sollten Kinder spätestens in dem Grundschulalter wissen, wieviel ein Euro ist und wie dieses Geld aussieht.
Ein Sparschwein hilft
Wir haben bei unseren Kindern das Sparschwein allerdings schon deutlich früher aufgestellt. Denn gerade Oma und Opa lassen sich nicht lumpen und schieben den Kindern beim Besuch gern schon mal eine 2 Euro Münze oder einen 5 Euro Schein unter. Und parallel dazu entsteht beim Kind der Wunsch, das nächste Comicheft, ein Kuscheltier oder eine kleine Süßigkeit vom Ersparten zu kaufen. Und da spricht auch gar nichts gegen. So lernen die Kinder schon, was man für 50 Cent bekommt und das man für größere Wünsche längere Zeit sparen muss.
Taschengeld für ältere Kinder
Mit der weiterführenden Schule und dem ersten Smartphone kann dann auch das Taschengeld angepasst werden. Statt den wöchentlichen Taler für das Sparschwein kann es dann auch die Überweisung auf ein Online-Konto sein. Da gibt es schon Angebote für Minderjährige, um das Budget digital zu verwalten. Außerdem könnte es auch sinnvoll sein, das Konto nun monatlich aufzuladen. Denn die Wünsche werden größer. Auf der anderen Seite haben die Kinder wahrscheinlich bewiesen, dass sie im Kleinen mit dem Geld umgehen können. Daher kann das Taschengeld entsprechend der Taschengeldtabelle für Jugendliche angepasst werden. In dem Alter lernt ihr dann vielleicht auch schon den Taschengeldparagraphen kennen. Dazu haben wir einen Beitrag in unserer Kolumne „Recht so!„.
Was wird vom Taschengeld bezahlt?
Die Antwort auf diese Frage steht natürlich jedem frei. Nur wenn ihr trotz Taschengeld weiterhin jedem Kinderwunsch nachkommt, jedes Magazin kauft und auch Spielzeug regelmäßig in eurem Einkaufswagen landet, dann sind die Werte aus der Taschengeldtabelle ja eigentlich hinfällig. Weil es dem Kind eher als Sparrücklage dient. Viel sinnvoller wäre ja, wenn euer Kind mit dem Geld auch wirtschaften muss. Also ein bißchen hin- und herrechnen. Nie sollte aber das Taschengeld als Druckmittel verwendet werden. Daher darf der Taler nie zur Bestrafung oder Belohnung herhalten, sondern sollte ohne Diskussion zum vereinbarten Termin ausbezahlt werden. Und wer weiß, vielleicht entwickeln eure Kinder ja schon einen Geschäftssinn, um sich ein paar Euro dazuzuverdienen.
Unsere Taschengeldtabelle
Es gibt kein richtig und falsch bezüglich der Höhe des Taschengeldes. Da gibt es aber schon bei den Mitschüler*innen meiner Tochter krasse Unterschiede. Von 50 Cent pro Woche bis 10 Euro ist alles vertreten bei den Kindern in der vierten Klasse, also neun und zehn Jahre alt. Das Deutsche Jugendinstitut hat dazu eine Empfehlung abgegeben. Die entsprechende Taschengeldtabelle sieht so aus:
Alter des Kindes | Höhe des Taschengeldes |
Unter 6-Jährige | 0,50 – 1 Euro pro Woche |
6-Jährige | 1 – 1,50 Euro pro Woche |
7-Jährige | 1,50 – 2 Euro pro Woche |
8-Jährige | 2 – 2,50 Euro pro Woche |
9-Jährige | 2,50 – 3 Euro pro Woche |
10-Jährige | 16 – 18,50 Euro pro Monat |
11-Jährige | 18,50 – 21 Euro pro Monat |
12-Jährige | 21 – 23,50 Euro pro Monat |
13-Jährige | 23,50 – 26 Euro pro Monat |
14-Jährige | 26 – 31 Euro pro Monat |
15-Jährige | 31 – 39 Euro pro Monat |
16-Jährige | 39 – 47 Euro pro Monat |
17-Jährige | 47 – 63 Euro pro Monat |
18 -Jährige und ältere | 63 – 79 Euro pro Monat |
Der Wechsel bei den 10-Jährigen ergibt sich durch den Wechsel auf die weiterführende Schule und die damit verbundene Umstellung auf das monatliche Taschengeld.
Unser ganz persönlicher Tipp zum Taschengeld
Wir haben es schon bei unseren großen Kindern so gemacht und halten es auch bei unserer Tochter so: sie bekommen jeden Sonntag so viel Euro wie in der Schulklasse, in der sie gerade sind. Dadurch zahlen wir jetzt in Klasse 4 zwar etwas mehr als bei der Empfehlung für Neunjährige. Aber mir zehn Jahren passt es schon wieder. Und uns hat diese Vereinbarung auch durch die gesamte Teenager-Zeit begleitet. Der ganz große Vorteil ist, dass ihr gar nicht mehr über die Höhe vom Taschengeld diskutieren müsst. Jedes Jahr zum Beginn des neuen Schuljahres gibt es automatisch die Erhöhung. Dann braucht ihr gar keine Taschengeldtabelle, sondern werdet automatisch vom Kind erinnert…
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