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Wie sehen die Kids ihr Kinderzimmer?

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Eine interessante Frage die eine weitere Frage gleich anschließt: Machen sich die Eltern darüber Gedanken, wenn sie durch die Ikeas dieser Welt oder andere Einrichtungshäuser schlendern? Die Frage, was die Kids mögen deckt sich oft nicht mit der Antwort, die Eltern darauf haben. Das ist das Ergebnis eines Pilotprojektes des Kinder- und Jugendmöbelherstellers Röhr-Bush. Das Unternehmen hatte vier Schulklassen aus deutschen Großstädten in Zusammenarbeit mit namhaften Innenarchitekten gebeten, ihr Traumkinderzimmer zu gestalten.


Neben anspruchsvollen Multimedia-Möbeln wünschen sich die Schüler vor allem individuell gestaltete Möbel, eine gemütliche Atmosphäre und eine flexible Raumausstattung. So entstand etwa ein von den Ideen der Kinder inspiriertes und schließlich von der Hamburger Innenarchitektin Kretschmar-Joehnk konzipiertes Bett, das diverse weitere Module wie Schreibtisch und Regale enthält und so besonders Rücksicht auf die individuellen Wünsche der Jüngsten nimmt.

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Für das Projekt konnte Röhr-Bush fünf erfolgreiche deutsche Innenarchitekten für die zwei vierten und zwei siebten Klassen gewinnen. Das Ergebnis: Jugendliche legen Wert auf Elektronik. Während Grundschüler eher nach Systemen zur Unterbringung von Fernseher, Computer und Spielekonsole suchten, etwa in Form von speziellen Fächern, nahm die Elektronik in den Wunschzimmern der Siebtklässler eine zentrale Rolle ein. So entwarfen die Jungen des Gymnasiums Dialog in Köln eine große Multimediawand, auf der TV, Internet und Spiele für sie verfügbar ist.

Mit einem elektronischen Schreibtisch in der Mitte des Raums, soll diese gesteuert werden. Für verschiedene Beleuchtungsprogramme sorgt ein modernes LED-System. Auch in den Zimmern der Mädchen war Unterhaltungselektronik gefragt. Hier war allerdings ein kleinerer schwenkbarer TV-Bildschirm ausreichend, der vor allem zum gelegentlichen Spielen mit Freunden genutzt werden kann.

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Die Schüler der siebten Klasse des Gymnasiums Fürstenried in München bewiesen zusätzlich Energiesparbewusstsein. So entwarfen sie eine Liege in Fahrradform mit integriertem Bildschirm, der mithilfe der zugehörigen Pedalen angetrieben wird. Hinzu kamen individuelle Designs wie ein „Dschungel-Regal“ in Palmenoptik und ein Geschenkschleifen-Sofa.

Die Visionen der Kinder decken sich mit aktuellen Zahlen: Knapp die Hälfte der über zehnjährigen Internet-Nutzer ist täglich online, bei den Sechs- bis Neunjährigen sind es etwa zehn Prozent. Zwei von drei Haushalten in Deutschland haben eine Spielekonsole.

Viertklässler wollen Gemütlichkeit und Individualität

Bei den Viertklässlern standen Gemütlichkeit und ausreichend Platz zum Spielen im Vordergrund. In Berlin waren Hängematten, Sitzsäcke und Schaukeln im Zimmer besonders beliebt. Hinzu kam eine flexible und platzsparende Möblierung, insbesondere, wenn sich das Kind sein Zimmer teilen muss. Die Klasse plante hierzu Möbel, die die Höhe des Raumes ausnutzen, sich gleichzeitig immer wieder verwandeln und an das Zimmer anpassen lassen, wie Hochbetten und Schränke. Beliebt waren auch individuelle Motive wie zum Beispiel ein Schrank in Hai-Form.

Ähnliche Wünsche äußerten die gleichaltrigen Schüler der Grundschule Stengelestraße in Hamburg. Stichworte wie Individualität, Gestaltungsfreiheit, Einzigartigkeit und Selbstbestimmung fielen hier besonders oft. Als besondere Innovation gestaltete die Innenarchitektin Corinna Kretschmar-Joehnk schließlich auf Basis der Ideen der Kinder ein Bett, das diverse andere Elemente, wie ein Regal, einen Schreibtisch und Geheimverstecke in sich vereint.

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Die Hamburger Innenarchitektin resümiert: „Räume und Möbel sollten der Inspiration der Kinder folgen, sich wie ein Chamäleon anpassen und auf die verschiedenen Stimmungen der Kinder eingehen können“. Sowohl in München, als auch in Berlin planten die Schüler auch Kuschelecken, die zum Lesen, Entspannen und Treffen mit Freunden genutzt werden können. „Gemütlichkeit spielt offenbar eine größere Rolle als von uns bislang angenommen“, erläutert Röhr-Bush-Produktmanagerin Sigrun Eversmeier. „In nahezu jedem Entwurf der Hobbyarchitekten nehmen Sofa und Sessel einen prominenten Platz ein, um sich mit Freunden in ‘kuscheliger‘ Atmosphäre zu treffen.“

Neue Erkenntnisse gewonnen

Dem Einfallsreichtum der Kinder waren bei dieser Aktion keine Grenzen gesetzt. Geheimfächer, in denen kleine Schätze vor Eltern und Geschwistern versteckt werden können, ein Billardtisch oder eine Fernbedienung, mit der sich die komplette Technik im Traumkinderzimmer regeln lässt, finden sich allesamt in den Entwürfen der Kinder wieder.

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Am Ende des Pilotprojektes kann sich jede teilnehmende Klasse über Möbel von Röhr-Bush im Wert von 2.000 Euro für ihre Schule freuen. 42.000 Kinder- und Jugendzimmer fertigt das Unternehmen jährlich an seinen Produktionsstandorten in Rietberg-Mastholte. „Wir stellen den Menschen in den Mittelpunkt bei der Entwicklung unserer Möbel“, unterstreicht Helmut Roth, Geschäftsführer von Röhr-Bush. „Daraus ist auch diese Idee entstanden. Wir wollen die Kinder besser verstehen und erhoffen uns neue Inspirationen für die Kindermöbel der Zukunft.“

Was bedeutet das für die Eltern?

Wenn man die Kids mal machen lässt, ohne auf Platzangebot oder Geldbeutel zu achten, dann kommen interessante Entwürfe zutage. Eine Multimediawand hätte Vaddi auch gerne – vielleicht dann erst einmal im Wohnzimmer. Aber jeder Elternteil sollte sich beim Einkauf hinterfragen: Ist das wirklich das, was die Kids wollen? Wurden die Kinder vorher in die Neugestaltung des Kinderzimmers mit einbezogen? Die beste Lösung finden Eltern und Kinder auch hier im Dialog. Alles natürlich in Abstimmung mit dem Raumangebot und den finanziellen Mitteln. Und: Es muss nicht alles gekauft werden, denn Geheimfächer oder andere Gimmicks für das Kinderzimmer können auch zusammen mit den Kindern gebaut werden. Dadurch verbringen Eltern wieder Zeit mit den Kindern bei einem spannenden Projekt.

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